Jetzt fühlen sich Wirte nicht informiert
von Carlo Eggeling am 05.11.2023Jörg Laser wundert sich: Einerseits fordert die Führungsetage des Rathauses Engagement des Vereins Lüneburger Gastronomen, welches die auch zeigen, gleichzeitig habe aber niemand mit dem Verein über eine Veränderung der sogenannten Bettensteuer gesprochen. Die wird schon länger erhoben, soll nun aber auf Geschäftsreisende ausgedehnt werden. Der Stadtrat dürfte voraussichtlich am kommenden Mittwoch einen entsprechenden Beschluss fassen.
Laser, Chef des Hotel Einzigartig im Wasserviertel, hat gemeinsam mit seinen Kollegen einen Brief an Oberbürgermeisterin Claudia Kalisch geschrieben, "leider sei man nicht zum Thema angehört worden". Die Hoteliers führen an, sie hätten mit einigen Belastungen zu kämpfen: Zum Jahreswechsel dürfte die Mehrwertsteuer wieder von sieben auf 19 Prozent angehoben werden, sie hätten unter den Folgen der Corona-Krise zu leiden, sie müssten mehr ausgeben für Energie, Ware und Mitarbeiter. All das könne man nur begrenzt an die Gäste weitergeben.
Entgegenhalten kann man den Wirten, dass der Rat bereits Ende vergangenen Jahres entsprechende Beschlüsse gefasst hat. Die Politik nutzt dabei ein entsprechendes Urteil des Bundesverfassungsgerichts, das quasi eine Gleichstellung von Urlaubs- und Geschäftsreisenden ermöglicht.
Es sei ihnen bewusst, dass die Stimmung kaum drehen könnten, schreiben die Wirte. Sie fordern daher, dass die erwarteten 250 000 Euro Mehreinnahmen im Stadtsäckel für touristische Zwecke und beispielsweise eine Verbesserung des Verkehrsleitsystems verwandt werden. Überdies möchten sie wissen, wie hoch die Einnahmen aus der "alten Beherbungssteuer" waren und was mit dem Geld passiert ist.
Laser fühlt sich nicht das erste Mal schlecht von der Verwaltung eingebunden. So habe man vor geraumer Zeit eine Anfrage zur "Netten Toilette" gestellt, nämlich inwieweit öffentliche Gebäude ihre Türen öffnen für Menschen, die mal müssen: "Wir haben keine Antwort bekommen."
Es gibt ein weiteres Beispiel für eine wenig gelungene Informationspolitik: Die Verwaltung hat gerade eine Umfrage zum Wochenmarkt gestartet, aber vergessen, die Marktleute darüber zu informieren und einzubinden. Carlo Eggeling
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