Joint oder nicht
von Carlo Eggeling am 06.09.2023Aufgespießt
Verqualmt
Reformen sollen in der Politik gern revolutionär daherkommen nach der Devise, wir trauen uns was. Karl Lautbach traut sich gern was. Kein Salz zum Essen beispielsweise. Oder in Corona-Zeiten im Vorneliegen bei der Auswertungen von Studien. Inzwischen ist der Sozialdemokrat Bundesgesundheitsminister, da packt der Mutige noch eine Schippe drauf: Das Land soll kiffen dürfen. Darüber kann man geteilter Meinung sein. Weil Herr Lauterbach aber eigentlich nur halb mutig ist, hat er mutmaßlich an den Revolutionär Lenin, den Gründer der Sowjetunion, gedacht: "Revolution in Deutschland? Das wird nie etwas, wenn diese Deutschen einen Bahnhof stürmen wollen, kaufen die sich noch eine Bahnsteigkarte!"
Ähnlich umstürzlerisch kommt daher die Idee daher, Cannabis zu legalisieren. Im Umkreis von 200 Meter zu Kindergärten und Schulen ist der Rausch beispielsweise tabu. Heute habe ich so eine Verbotskarte gesehen. Angesichts der üppigen Bildungslandschaft glimmt in Lüneburg so gut wie nirgendwo ein Joint. Allerdings haben die Kartographen eine Ecke vergessen: die Polizei. Da dürfte -- theoretisch -- der Oberkommissar mit der Oberrätin mal zusammen dampfen. Würden Silber- und Goldsternchen selbstverständlich nie tun, wenn die Bodycam ausgeschaltet ist.
Doch es gibt noch einen anderen Grund wie Undercoverrecherchen bei der Staatsmacht ergeben haben: Im Behördenzentrum liegt die vom ehemaligen und verstorbenen Polizeipräsidenten Friedrich Niehörster mitgegründete Polizei-Kita Marienkäferchen. Der Pfeifenraucher war ein ungemein weitblickender Mann: Durch den Kindergarten gilt nun überall auf Polizeigelände Verbot für Joints und Hasch-Kekse. So bleibt bleibt bei den Hütern der Ordnung alles in Ordnung. Das neue Gesetz würde hier verqualmen. In diesem Sinne trinken wir weiter. Prost. carlo
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