Lüneburg, am Freitag den 10.10.2025

„Kein Mehrwert“ — Fraktionschef hält nichts von Kalisch-Initiative

von Carlo Eggeling am 10.10.2025


Da hat es die Oberbürgermeisterin gut gemeint und ihr Parteifreund und Fraktionschef der Grünen im Landtag, Detlev Schulz-Hendel, fährt ihr in die Parade, er hält wenig von der Initiative Claudia Kalischs. Es dreht sich um den Ausbau der Bahnverbindungen zwischen Hamburg und Hannover. Bekanntlich favorisiert die Region einen Neubau entlang der Autobahn 7. Würde die bestehende Strecke ausgebaut, würde das massive Folgen zeitigen. Die Bahn ist für einen Neubau. Politiker aus der Region haben sich erst kürzlich in Hannover beim Land für die neue Trasse eingesetzt. Auch mit entsprechenden Appellen.

LA ist der Mailverkehr zugespielt worden, der sich an mehr als ein Dutzend Adressaten richtet. Einige der Teilnehmer reagieren amüsiert, auf die kalten Dusche aus Amelinghausen für die Lüneburger Verwaltungschefin.

Claudia Kalisch hat ein neues Schreiben formuliert, welches an den Bundeskanzler und den Bundesverkehrsminister gehen soll. Tenor: Neubau statt Ausbau. Der Verteiler ist groß, Bürgermeister und Abgeordnete in unserem Landstrich. Detlev Schulz-Hendel aus Amelinghausen antwortet der OB knapp und eindeutig: "Ich stehe für ein neues Schreiben nicht zur Verfügung und zeichne nicht mit. Ein erneutes Schreiben im gleichen Tenor in diesem kurzen Abstand ist nicht zielführend und hat aktuell keinen Mehrwert."

Kalisch antwortet: "Hallo Detlev, hallo alle zusammen,
zur Klarstellung: Es geht hier um einen anderen Adressatenkreis. Wir schreiben diesmal nicht ans Land, wir schreiben an den Bundeskanzler und seinen Verkehrsminister, also an die Bundesebene. Darüber hinaus werden sich die Stadt Hannover und auch die Stadt Hamburg anschließen. Das hat einen neuen Charakter. Vielleicht kannst Du Dich vor diesem Hintergrund ja doch noch anschließen.
In diesem Sinne beste Grüße und allen einen guten Start in die neue Woche, Claudia"

Nachfrage beim Fraktionschef der Grünen. Schulz-Hendel sagt, in der Sache gebe es keinen Dissens mit Claudia Kalisch, doch er halte das Ganze für nicht zielführend. Er führe in Hannover Gespräche mit dem Koalitionspartner, also mit der SPD und Ministerpräsident Olaf Lies. Es gehe darum, Bahntrassen nicht nur als Transitstrecken zu betrachten, sondern einen Nutzen für die Region zu gewinnen. Die gemeinsame Linie bislang sei: So viel Güterverkehr wie möglich auf die Schiene.

Im übrigen seien die Bundestagsabgeordneten gefordert, denn am Ende entscheidet der Bundestag über den Bundesverkehrswegeplan und damit darüber, wo gebaut werden soll. Carlo Eggeling

© Fotos: ca/ Schulz-Hendel


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