Lüneburg, am Dienstag den 16.09.2025

Keine Kita soll schließen — Sorgen im Bereich Soziales

von Carlo Eggeling am 16.09.2025


Morgen lädt die Stadt Mitarbeiter zu einer Personalversammlung ein, die gibt es regelmäßig. Doch dieses Mal sind Kolleginnen und Kollegen in Kitas in Sorge, denn angesichts des städtischen Minus im Haushalts, hat die Rathausspitze Kürzungen im Sozialen Bereich angekündigt. An einer Kita hing ein Aushang, Eltern konnten von den Befürchtungen der Belegschaft lesen: "Auch am Bereich der Kindertagesstätten gehen die Sparmaßnahmen der Hansestadt nicht vorbei."

In der Belegschaft guckt man unter anderem auch auf den Hort der Hermann-Löns-Schule, in dem Betreuungszeiten verändert wurden. In der Folge kündigten mehrere Kollegen, da sie auch an anderen Kitas hätten Dienst versehen sollen, um auf ihre Stunden zu kommen. Die Frage, die sich und morgen unter anderem Oberbürgermeisterin Claudia Kalscih und Kämmerer Matthias Rink stellen: Wie geht es für uns weiter?

LA hat die Debatte zum Anlass genommen und einen Fragen-Katalog an den Fachbereich Soziales von Dezernentin Gabriele Scholz zusammengestellt. Die Pressestelle der Stadt sendet die Antworten.



++ Dem Vernehmen nach hält die Stadt Lüneburg mehr Kita-Plätze vor als tatsächlich gebraucht werden. Angeblich um die 200. Ist dem so?
Es ist richtig, dass aktuell nicht alle Plätze in den städtischen und freien Kitas belegt sind, allerdings sind es nicht annähernd 200. Hinweis: Viele Plätze werden unterjährig besetzt, wenn Kinder 3 Jahre alt werden und aus der U3-Betreuung in den Elementarbereich wechseln.

++ Möchte die Stadt angesichts des Haushalts Plätze abbauen? Wenn ja, wie viele? Und was bedeutet das für die Mitarbeiter?

Dass die Hansestadt aufgrund der Haushaltlage Kita-Plätze abbauen möchte, stimmt nicht.

Unabhängig davon gibt es eine gesetzlich vorgeschriebene und regelhaft auf sechs Jahre angelegte Kitabedarfsplanung, die aktuell folglich bis 2030/2031 reicht. Sie dient als Grundlage, um den Rechtsanspruch der Kinder auf Betreuung zu gewährleisten sowie die im politisch beschlossenen Strategiepapier genannten Ziele (z.B. wohnortnahe Betreuung, Vereinbarkeit von Familie und Beruf) zu erreichen. Dabei wird es langfristig bedarfsgerechte Anpassungen geben. Die Planungen dazu werden am 28. Oktober 2025 erneut im Jugendhilfeausschuss besprochen. Eine etwaige Anpassung von Plätzen wird frühzeitig mit den jeweiligen städtischen oder freien Einrichtungen kommuniziert und bei der Personalentwicklung berücksichtigt.

++ Wie viele Erzieher und Erzieherinnen /Sozialssistenten beschäftigt die Stadt, wie viele sollen es künftig sein?

Aktuell arbeiten rund 400 Mitarbeitende in den 16 städtischen Einrichtungen. Jetzt und auch zukünftig sind die gesetzlichen Vorgaben des NKitaG zur Personalausstattung in Krippen-, Elementar- und Integrationsgruppen maßgeblich und werden eingehalten.

++ Ist das "Überangebot" überall gleich groß? Also ist Häcklingen beispielsweise mit Kaltenmoor vergleichbar?

Gemäß dem beschlossenen Strategiepapier streben wir stadtweit eine wohnortnahe Betreuung an. Ein allgemeines „Überangebot“ gibt es nicht. Aktuell fehlen in manchen Stadtteilen Plätze, in anderen gibt es dafür noch freie Plätze.

++ Wie sieht es bei den Zeiten aus? Wie ist da die Nachfrage?
Insgesamt ist die Nachfrage nach Halbtagsplätzen gesunken und Eltern benötigen vermehrt sowohl 2/3-Plätze als auch zunehmend Ganztagsplätze. Darauf hat die Hansestadt in den vergangenen Jahren stetig reagiert.

++ Was ist mit bestehenden Kitas? Herr Rink hat ja in seinem Finanzierungskonzept für das Lünebuch-Haus aufgegführt, dass man Liegenschaften an der Wismarer Straße verkaufen könnte. Handelt es sich dabei um die Kita fürs Hanse-Viertel? Soll die schließen?

Eine Schließung der genannten Einrichtung oder anderer Kindertagesstätten ist nicht vorgesehen.

++ Was ist mit den Neubau-Plänen am Freibad geworden? Werden die noch umgesetzt? Bauen sollte die LüwoBau und dann an Euch vermieten, wenn ich mich richtig erinnere.

Die geplante neue Kindertagesstätte in Neu-Hagen ist fester Bestandteil der Kitabedarfsplanung. Da die zahlenmäßige Versorgungsquote im Lüneburger Osten (Kaltenmoor, Neu Hagen und Schützenplatz) unter dem Durchschnitt liegt, ist der Bedarf insbesondere an weiteren Krippenplätzen nach wie vor gegeben. Carlo Eggeling

© Fotos: ca


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