Lüneburg, am Samstag den 20.09.2025

Kleine Bühne, große Meinung Das große Fordern

von Winfried Machel am 20.09.2025


Kaum hat man morgens den ersten Kaffee in der Hand, blinken sie schon auf: die täglichen Pressemitteilungen aus dem politischen Maschinenraum. Und immer wieder dieses Zauberwort: „Wir fordern …“

Diese drei Silben sind der Lieblingszauberspruch der Parteien. Sie klingen nach Entschlossenheit, sind aber so risikofrei wie ein Sonntagnachmittagsspaziergang. Gefordert wird alles: mehr Radwege, weniger Bürokratie, ein schnellerer Ausbau von Kita-Plätzen und mehr Sicherheit.

Erst letzte Woche war es wieder so weit: Gleich drei Fraktionen im Rat forderten – unabhängig voneinander, aber fast wortgleich – dass die Stadt „endlich“ mehr für die Sicherheot und Sauberkeit der Stadt tun möge. Ein bisschen wie in einem Kinderchor: alle rufen dasselbe, nur in anderer Stimmlage.

Das Problem: Fordern kann jeder. Umsetzen ist schwerer. Wo bleibt das klare „Wir machen“? Das wäre ein echter Paukenschlag. Bis dahin bleibt der Eindruck: Fordern ist die Währung derer, die gerade nichts entscheiden können – oder wollen.

Vielleicht wäre es an der Zeit, dass nicht nur gefordert wird, sondern auch geliefert. Lüneburg hätte es verdient.

Winfried Machel

© Fotos: Pixabay Beispielfoto


Kommentare Kommentare


Zu diesem Artikel wurden bisher keine Kommentare abgegeben.



Kommentar posten Kommentar posten

Ihr Name*:

Ihre E-Mailadresse*:
Bleibt geheim und wird nicht angezeigt

Ihr Kommentar:



Lüneburg Aktuell auf Facebook