Kleine Bühne, große Meinung Nicht der Angriff empört. Sondern die Gegenwehr.
von Winfried Machel am 30.12.2025Eine Kolumne von Winfried Machel
Worüber regen sich Donald Trump und Wladimir Putin eigentlich auf?
Darüber, dass Russland die Ukraine überfallen hat?
Darüber, dass Donald Trump Venezuela bedroht?
Weit gefehlt.
Empörung entsteht nicht beim Angriff.
Empörung entsteht, wenn sich jemand wehrt.
Wladimir Putin führt Krieg gegen die Ukraine.
Das ist keine Haltung, kein Narrativ, keine Deutung.
Das ist Fakt.
Raketen. Tote. Zerstörung.
Donald Trump droht Venezuela, zündelt rhetorisch, demonstriert Stärke.
Alles im Namen von Ordnung, Interessen, Macht.
Und doch eint beide etwas Grundsätzliches:
Nicht der Angriff empört sie.
Sondern die Gegenwehr.
Schlägt die Ukraine zurück, heißt es plötzlich: Eskalation.
Provokation.
Verantwortung.
Als wäre Krieg eine Einbahnstraße.
Als dürfe man zuschlagen, aber bitte nicht getroffen werden.
Als sei Gewalt akzeptabel – solange sie von oben kommt.
Und Selbstverteidigung problematisch, sobald sie Wirkung zeigt.
Nicht der Bruch des Völkerrechts sorgt für Aufregung.
Sondern der Moment, in dem ein Opfer nicht mehr stillhält.
Man kann das alles kompliziert erklären, mit Geopolitik und Einflusszonen.
Man kann es aber auch einfach sagen:
Wenn jemand in mein Haus einbricht, meine Leute tötet und alles kurz und klein schlägt, halte ich sicher nicht die andere Wange hin.
Dann wehre ich mich.
Und wenn es nötig ist, besuche ich ihn auch zu Hause.
Genau darüber regen sich Trump und Putin auf.
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