Lüneburg, am Montag den 18.08.2025

Klimaschutz aktiv angehen: Landkreis Lüneburg erhält 2023 den European Energy Award

von Carlo Eggeling am 08.01.2023


Das teilt der Landkreis mit:

Solardächer, Radwege, Energieeinsparungen: Der Landkreis Lüneburg geht den Klimaschutz aktiv

an. Einen ersten Schritt auf dem Weg zur Klimaneutralität 2030 hat der Landkreis nun gemeistert: Bei der

Bewerbung um den European Energy Award erreichte das Energieteam die hohe Auszeichnung. „Das ist

ein großer Erfolg für uns als Landkreis Lüneburg“, sagt Landrat Jens Böther. „Nur selten gelingt es

Kommunen im ersten Anlauf, den hohen Anforderungen gerecht zu werden. Mein Dank dafür geht an alle

Beteiligten in Verwaltung und Politik.“ Die offizielle Übergabefeier an den Landkreis ist für das Frühjahr

2023 geplant.

Welchen Weg schlägt der Landkreis Lüneburg beim Klimaschutz ein? Diese Frage bewegte seit Mitte

2021 ein Team aus zehn Führungskräften der Kreisverwaltung unter der Leitung von Janna Hoveida vom

Fachdienst Kreisentwicklung, Wirtschaftsförderung und Klimaschutz. Um den European Energy Award zu

erreichen, musste zunächst eine Bestandsaufnahme her, was der Landkreis – auch gemeinsam mit der

Hansestadt Lüneburg – in punkto Klimaschutz schon erreicht hat: 100-Prozent-Erneuerbare-Energien-

Region, Klimaschutzkonzepte für Gebäude und Radverkehr, 100 Prozent Ökostrom für die kreiseigenen

Gebäude, unzählige Beratungskampagnen für Haushalte, Kommunen und Unternehmen stehen auf der

Liste. „Dabei wurden die Themenbereiche Entwicklungsplanung, Raumordnung, Kommunale Gebäude

und Anlagen, Versorgung, Entsorgung, Mobilität, interne Organisation sowie Kommunikation und

Kooperation untersucht“, erklärt Janna Hoveida. Mit Hilfe des EEA-Tools erfasst der Kreis systematisch

alle energierelevanten Aktivitäten, kann diese bewerten und kontinuierlich überprüfen.

In der Teilnahme am EEA sieht Landrat Jens Böther eine große Chance: „Das Zertifizierungsverfahren

zeigt uns, wo wir in welchen Bereichen des Klimaschutzes gut aufgestellt sind.“ Gleichzeitig setzt das

EEA-Verfahren klare Ziele. Einen wichtigen Baustein bildet dabei das Energiepolitische Arbeitsprogramm

(EPAP): Es bündelt als Strategiepapier alle Maßnahmen und gibt einen Überblick über die kommenden

Jahre. Im November 2022 hatte der Kreistag das EPAP beschlossen und damit den Weg für weitere

Klimaschutzmaßnahmen geöffnet. „Wir haben hierfür Schritte und Maßnahmen entwickelt, die uns ganz

konkret hier im Landkreis Lüneburg weiterbringen – nur so wird Klima- und Energiepolitik messbar und

nachvollziehbar“, so der Landrat. Um den Award am Ende zu erhalten, musste der Landkreis über

gesetzliche Vorgaben – etwa bei Neubauten – hinausgehen und deutlich besser als der Durchschnitt

Seite 2 von 2

sein. Dieses erste große Etappenziel ist geschafft: „Wir sind auf einem guten Weg, doch die Reise ist

noch nicht zu Ende – im Gegenteil: Es gibt viel zu tun“, gab Landrat Jens Böther beim Audit den

Führungskräften mit.

Hintergrund

Der European Energy Award ist ein europaweites Qualitätsmanagement und Zertifizierungsverfahren.

Mittlerweile nehmen mehr als 1.500 Kommunen in 16 Ländern daran teil, bisher allerdings nur wenige

Kommunen aus Niedersachsen. Die Klimaschutzaktivitäten einer Kommune oder eines Landkreises

werden erfasst und bewertet. In einem nächsten Schritt wird, gemeinsam vom EEA-Berater und dem

Energieteam, ein Maßnahmenkatalog erstellt, das sogenannte Energiepolitische Arbeitsprogramm.

Der Landkreis Lüneburg listet im Energiepolitischen Arbeitspapier (EPAP) detailreich alle

energiepolitischen Maßnahmen auf, die die Kreisverwaltung innerhalb der nächsten vier Jahre angehen

wird. Zu ihnen gehören so unterschiedliche Vorhaben wie die Ausweisung von zusätzlichen

Windvorranggebieten, die energetischen Gebäudesanierungen oder die Entsiegelung von Schulhöfen.

Der Landkreis Lüneburg nimmt am Zertifizierungsverfahren European Energy Award (eea) teil, das

Erfolge der kommunalen Klimaschutz- und Energiepolitik sichtbar und messbar macht. Im Zuge dessen

wurde das EPAP als Maßnahmenkatalog erstellt. Die Maßnahmen dienen dazu, das Ziel des Landkreises

Lüneburg zu erreichen: Klimaneutralität bis 2030. Jedes Jahr findet eine interne Erfolgskontrolle statt, die

die Planungsgrundlage für das kommende Jahr ist. Alle vier Jahre gibt es ein Audit, bei dem externe

Berater die Ergebnisse unter die Lupe nehmen. Eine Kommune wird dann mit dem European Energy

Award ausgezeichnet, wenn sie 50 Prozent der maximalen Punktausbeute erreicht. Bei 75 Prozent wird

der European Energy Award in Gold verliehen.

© Fotos: Landkreis


Kommentare Kommentare


Zu diesem Artikel wurden bisher keine Kommentare abgegeben.



Kommentar posten Kommentar posten

Ihr Name*:

Ihre E-Mailadresse*:
Bleibt geheim und wird nicht angezeigt

Ihr Kommentar:



Lüneburg Aktuell auf Facebook