Lüneburg, am Sonntag den 06.07.2025

Kompromiss für das Heide-Schlösschen?

von Amelinghausen am 11.06.2024


Das teilt die Gemeinde Amelinghausen mit

Schutzhütte Kronsbergheide – „Die Hütte bleibt“

Der Rat der Gemeinde Amelinghausen hat bei seiner heutigen Ratssitzung einem Kompromissvorschlag zugestimmt, den Landrat Jens Böther mit Bürgermeisterin Mareike Witte und Gemeindedirektor Christoph Palesch am 30.05.24 verhandelt hatte. Vorausgegangen war eine erster Kompromissvorschlag, bei dem die Hütte halbiert werden sollte. Diesen Vorschlag lehnte der Rat der Gemeinde Amelinghausen einstimmig ab und unterbreitete in einem gemeinsamen Antrag aller Fraktionen einen Gegenvorschlag.

Der neue Kompromiss lautet nun wie folgt: Die Hütte bleibt nahezu in Gänze erhalten, lediglich die Seitenteile ab Brüstungshöhe auf der Nord-, Süd- und Ostseite müssen entfernt werden, wenn sie es nicht schon heute sind; es entstehen also weitere Fensterausschnitte. Die Westseite als Wetterseite bleibt unangetastet und der Giebelausschnitt auf der Ostseite bleibt ebenso erhalten. Darüber hinaus müssen Pflasterboden und Außenanlagen entfernt werden.

„Das ist aus unserer Sicht grundsätzlich zu verkraften und war auch im Gespräch in der Schutzhütte am 24.08.23 so angeboten worden“, teilt dazu Gemeindedirektor Palesch mit. Weiter soll ein ca. 30 cm hoher Zaun den Magerrasen entlang des Peter-Ehlers-Weges vor dem Betreten schützen und dafür sorgen, dass Besucher direkt zum Hütteneingang geführt werden. „Die Irritation der Ratsmitglieder kann ich durchaus nachvollziehen, zu keinem Zeitpunkt stand dort ein Zaun, der dieses vorher unbekannte Biotop schützen sollte. Dennoch kommen wir diesem Wunsch der Kreisverwaltung nach.“

Den Kompromissvorschlag rundet ein Biotop ab, das auf Kosten der Gemeinde Amelinghausen und in Absprache mit dem Fachdienst Umwelt der Kreisverwaltung geschaffen werden soll.

Rein rechtlich werden die Anträge der Gemeinde Amelinghausen auf naturschutzrechtliche Ausnahmegenehmigung und Baugenehmigung seitens des Landkreises Lüneburg dennoch abgelehnt, jedoch unter dem genannten Kompromissvorschlag mit einer Duldung versehen. Damit kann die Schutzhütte verbleiben, darf jedoch nicht erneuert werden, wenn sie im Laufe der Zeit verwittert.

„Unserem Rechtsempfinden entspricht diese Lösung nach wie vor nicht, denn wir sind auch heute davon überzeugt, dass die Schutzhütte sowohl nach den Ausnahmetatbeständen der Landschaftsschutzgebietsverordnung als auch nach Bau- und Naturschutzrecht genehmigungsfähig wäre, wenn der Ermessensspielraum in diese Richtung genutzt werden würde. Der angebotene Kompromiss macht aber ein langwieriges Rechtsverfahren unnötig, was aus unserer Sicht zielführend ist“, so Gemeindedirektor Palesch.

Bürgermeisterin Mareike Witte war nach dem Beschluss des Gemeinderates sichtlich erleichtert: „Ich bin froh, dass wir hier eine vernünftige Lösung gefunden haben und das Thema nun hoffentlich zu den Akten gelegt werden kann. Um die Hütte und die tolle Leistung der Landjugend wäre es schade gewesen, wenn sie halbiert oder gar versetzt hätte werden müssen. Besonders freue ich mich darüber, dass es uns gelungen ist, Größe und Dach des ‚Heideschlösschen‘ zu erhalten.“

Sowohl Palesch als auch Witte dankten Landrat Jens Böther für den Austausch und die beiden letzten lösungsorientierten Gespräche: „Die Lösungsorientierung hätten wir uns natürlich schon früher gewünscht, aber manchmal ist der Weg zum Ziel halt ein längerer. Wir sind froh, hier lange hartnäckig geblieben zu sein.“

© Fotos: Amelinghausen


Kommentare Kommentare

Kommentar von Marianne
am 14.06.2024 um 07:14:27 Uhr
…..und darauf sind jetzt alle stolz?


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