Lüneburg, am Montag den 18.08.2025

Kreisfeuerwehr positioniert sich gegen Extremismus

von Carlo Eggeling am 26.01.2024


Die Debatte um Rechtsextremismus und das Abschieben von Menschen mit ausländischen Wurzeln geht an der Feuerwehr nicht vorbei. Der Kreisfeuerwehrverband Lüneburg positioniert sich mit einer öffentlichen Erklärung und erteilt Ausgrenzung eine Absage: "Die Feuerwehr lebt von und mit ihren Kameradinnen und Kameraden mit sogenanntem 'Migrationshintergrund', ein Begriff der uns schwer über die Lippen kommt, denn bei uns gibt es nur ein 'Wir gemeinsam'. Dennoch stellen wir mit Erschrecken fest, dass es Elemente in Deutschland gibt, die dieses 'Wir' in Frage stellen wollen. Sollten diese Elemente sich durchsetzen, würde die Feuerwehr in ihrer jetzigen Form nicht mehr existieren können." Unterzeichnet ist das Schreiben von Kreisbrandmeister Matthias Lanius.

Es ist ungewöhnlich, dass die Feuerwehr sich politisch zu Wort meldet. Ein Grund für den Schritt war laut Feuerwehrsprecher Andreas Bahr auch die Demonstration auf dem Marktplatz, zu der am vergangenen Wochenende mehr als 40 Organisationen aufgerufen und zu der nach Veranstalterangaben mehr als 10 000 Teilnehmer gekommen waren.

Bei der Demonstration war klar, dass es auch um das Erstarken der AfD und deren Kurs der sogenannten Remigration geht, also das Abschieben von Menschen, die zugewandert sind und nach Meinung der AfD Deutschland aus verschiedenen Gründen verlassen müssten. Da liegt die Frage nahe, ob sich die Feuerwehr auch in Richtung AfD positioniert.

Andreas Bahr erklärt den Standpunkt: Die Feuerwehr sei vom Grunde her unpolitisch, was einfach gesagt meint, sie halte sich aus Parteipolitik heraus. Zudem säßen neben Politikern anderer Parteien Vertreter der AfD beispielsweise in Feuerwehrausschüssen der Kommunen. Die AfD sei keine verbotene Partei, daher gebe man dazu keine Wertung ab.

Es gebe überdies Fortbildungsveranstaltungen, die sich mit verschiedenen Formen des Extremismuses beschäftigen. Einsatz sei diese Positionen erkennen und sich dagegen zu wappnen.

Allerdings vertritt Lanius in dem Schreiben mit Blick auf den Nationalsozialismus und die mörderische deutsche Geschichte durchaus einen Standpunkt: "Wir stehen zu allen unseren Kameradinnen und Kameraden, hier und jetzt und auch in Zukunft, deshalb wehret den Anfängen -- Geschichte darf sich nicht wiederholen. Getreu dem Motto des Landesfeuerwehrbandes Niedersachsen von 2015: 'Vielfalt ist unsere Stärke'.“ Carlo Eggeling

© Fotos: ca, Feuerwehr / Matthias Lanius


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