Lüneburg, am Donnerstag den 11.12.2025

Kreistag verabschiedet Haushalt 2026

von Landkreis Lüneburg am 11.12.2025



Landrat Böther: „Wir investieren in Daseinsvorsorge und zukunftsfähige Strukturen.“

(lk) Tiefrote Zahlen dominieren: Bei seiner letzten Sitzung des Jahres hat der Kreistag des Landkreises Lüneburg heute (Donnerstag, 10. Dezember 2025) den Haushalt 2026 verabschiedet. Zwischen den Erträgen in Höhe von rund 453 Millionen Euro und mehr als einer halben Milliarde Euro an Aufwendungen klafft eine Lücke von knapp 55 Millionen Euro. Ein Grund für das Defizit sind unter anderem hohe Ausgaben im Bereich Jugendhilfe und Soziales. „Die Schieflage zwischen den uns übertragenen Aufgaben und der dafür nicht auskömmlichen Finanzierung hat dramatische Ausmaße angenommen. Das gilt für die gesamte kommunale Familie. Es ist allerhöchste Zeit, dass Bund und Länder das endlich wahrnehmen und die immense Bedeutung einer funktionierenden kommunalen Selbstverwaltung für unsere Demokratie durch Sicherung einer auskömmlichen Finanzierung anerkennen“, sagt Verwaltungschef Landrat Jens Böther. Er betonte: „Natürlich stecken wir den Kopf nicht in den Sand, dann verlieren wir unsere Gestaltungsfähigkeit und überlassen Herausforderungen dem Zufall, anstatt aktiv Lösungen zu entwickeln.“

MOIN: Der Landkreis Lüneburg übernimmt das Steuer
Der Landkreis Lüneburg hat deshalb einen Haushalt auf den Weg gebracht, der in Daseinsvorsorge und in zukunftsfähige Strukturen investiert. So ist der Landkreis für die Bereitstellung des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) im Kreisgebiet verantwortlich und übernimmt mit der kreiseigenen MOIN Mobilitätsinfrastruktur und -betriebsgesellschaft ab 2026 für die Busse selbst die Regie. „Für die Fahrgäste bedeutet das in erster Linie einen dichteren Takt sowie mehr Komfort“, freut sich Böther. „Mit der MOIN hat der Landkreis Lüneburg zudem den Hebel, um Qualität und Effizienz direkt zu steuern. Die anfänglich hohen Investitionskosten – unter anderem für Elektrobusse und Betriebshöfe mit Ladeinfrastruktur – werden sich schnell durch einen modernen, energieeffizienten und langfristig wirtschaftlichen Nahverkehr auszahlen.“

Landkreis investiert weiter in seine Schulen
Bau und Erhalt von Schulgebäuden ist ein weiterer großer Haushaltsposten: Für rund 26 Millionen Euro lässt der Landkreis Lüneburg Schulen erweitern und modernisieren, etwa die IGS in Embsen, die Berufsbildenden Schulen 1, 2 und 3 in Lüneburg oder die Oberschule in Dahlenburg sowie das Schulzentrum Scharnebeck. Große Ausgabeposten im Kreisetat 2026 sind darüber hinaus die Jugendhilfe einschließlich Kindertagesstätten (94 Millionen Euro), Personalausgaben (59 Millionen Euro) und die Sozialleistungen (28 Millionen Euro).

Trotz der angespannten Finanzlage bleibt der Hebesatz für die Kreisumlage unverändert zum Vorjahr bei 54,5 Prozent. Die kreisangehörigen Städte, Gemeinden und Samtgemeinden zahlen im kommenden Jahr voraussichtlich 162,3 Millionen Euro Kreisumlage an den Landkreis.

© Fotos: Landkreis Lüneburg


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