Lüneburg, am Dienstag den 08.07.2025

Lebensgefährlicher Unsinn in Zügen

von Carlo Eggeling am 28.08.2023


Vor zwei Wochen hatte es eine Frau in einem Zug bei Karlsruhe getroffen: Stromschlag aus einer Steckdose. Jetzt meldet die Bundespolizei einen ähnlich Fall vom Sonntagnachmittag aus einem Flix-Train. Ein 19-Jähriger wurde leicht verletzt, als er in Höhe Bienenbüttel ein Ladekabel in eine Steckdose steckte. Nun gibt es einen weiteren Fall vom Wochenende aus dem Bereich Berlin. Das bestätigt der Sprecher der Bundespolizei, Holger Jureczko.

Das Vorgehen sei tückisch, Metallstäbe in den Steckdosen, die meistens unter den Sitzen angebracht sind, können für den Stromschlag sorgen. In schlimmsten Fall sei das lebensgefährlich: "Wenn jemand einen Herzschrittmacher trägt." Im aktuellen Fall ermittelt die Polizei wegen des Vorwurfs der gefährlichen Körperverletzung.

Jureczko beschriebt, was passierte: "Der Flix-Train 1807 war am Sonntagnachmittag auf der Fahrt von Hamburg nach Stuttgart. Dieser war noch leer, als er in Hamburg bereitgestellt wurde. Der 19-Jährige setzte sich im zweiten Waggon auf seinen gebuchten Platz. Als er gegen 17:00 Uhr das Ladekabel seines Handys in der unter dem Sitz angebrachten Steckdose einstecken wollte, erhielt er einen schmerzhaften Stromschlag. Er informierte den Zugbegleiter. Die Stromkreise in allen Waggons wurden ausgeschaltet.

Der Zug hielt außerplanmäßig im Bahnhof Celle. Mehrere Streifenwagen der Polizei und der Bundespolizei eilten zum Bahnhof. Zur Sicherheit mussten rund 800 Fahrgäste aussteigen. Nochmals wurden alle Steckdosen kontrolliert, aber keine weiteren Manipulationen festgestellt. Der 19-Jährige wurde in einem Rettungswagen untersucht, konnte jedoch die Fahrt im selben Zug gegen 19 Uhr fortsetzen."

Die Polizei warnt vor weiteren solcher Attacken. Wer sich im Zug quasi verkabelt, solle vorsichtig sein. Ähnliche Taten habe es auch in der Vergangenheit schon gegeben, im Norden wohl das letzte Mal um 2021. Carlo Eggeling

© Fotos: ca


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