Lüneburg, am Mittwoch den 21.05.2025

LoCarlo: Ein Anbieter kündigt, DRK und ASB springen ein

von Winfried Machel am 12.07.2022


Ein Anbieter kündigt, DRK und ASB springen ein
Hilfsorganisationen übernehmen den Krankentransport im Landkreis. Es ist eine Herausforderung, so schnell zu reagieren

Rotes Kreuz und Arbeiter Samariter Bund springen in die Bresche: Überraschend hat ein privater Anbieter seinen Vertrag mit dem Landkreis für den Krankentransport gekündigt. Die beiden Hilfsorganisationen zeichnen zwischen Rehrhof und Reeßeln, zwischen Melbeck und Hohnstorf für den Rettungsdienst verantwortlich. Als der Landkreis um einen Lückenschluss bat, habe man sofort zugesagt, berichten DRK-Geschäftsführer Joachim Elspaß und ASB-Chef Harald Kreft unisono. Elspaß sagt: "Wir sind Dienstleister des Landkreises, es gehört dazu, den Betrieb am Laufen zu halten." Kreft ergänzt: "Wir stehen zum Landkreis und zur Bevölkerung."

Im Krankentransport werden Patienten beispielsweise zur Dialyse gefahren oder von einer Klinik in eine andere verlegt. Für solche Fahrten braucht es eine geringere Qualifikation als im Rettungsdienst.

Für beide Hilfsorganisationen bedeutet die neue Aufgabe eine Herausforderung: Entsprechende Krankenwagen müssen in der Regel lange bestellt werden, bevor Hersteller sie ausliefern. Personal im medizinischen Bereich ist Mangelware.

Aktuell müsse man improvisieren. "Wir haben ein Fahrzeug aus dem Pool der Ehrenamtlichen genommen", sagt Elspaß. "Die Wagen sind eigentlich für Notlagen wie beim Hochwasser da." Eine Lösung für den Übergang, bis das entsprechende Auto da ist. Die Kollegen würden zum Beispiel Überstunden leisten, neue Mitarbeiter suche man.

Sein Kollege vom ASB hatte, wie er selbst sagt, "Glück". Bei einem Hersteller habe er überraschend ein Fahrzeug bekommen, dass quasi frei war, schildert Kreft. Drei Mitarbeiter habe er schon einstellen können, bei einem vierten sehe es gut aus. Wie auch beim DRK könne der ASB im Fall der Fälle auf gut ausgebildete Ehrenamtliche zurückgreifen.

Die Kosten für den Krankentransport werden wie beim Rettungsdienst nach Verhandlungen mit dem Landkreis von den Krankenkassen übernommen. Gleichwohl seien es keine einfachen Budget-Gespräche. Es werden Sätze vereinbart, die von der Wirklichkeit überholt würden, berichten Elspaß und Kreft. Das gelte unter anderem bei den Spritpreisen, die sich auf einem anderen Niveau vereinbart wurden als auf dem, auf dem sie sich heute bewegen. Auch die Kosten für das Personal steigen.

Sollte es am Anfang zu Verzögerungen kommen, bittet Elspaß um Verständnis: "Es kann etwas holpern, bis es sich eingespielt hat. Wir versuchen, das aufzufangen." Carlo Eggeling

Das Symbol-Foto (ca) entstand am Klinikum.

© Fotos: Carlo Eggeling


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