Lüneburg, am Samstag den 10.05.2025

LoCarlo: Ein Ausflug für die Sinne

von Winfried Machel am 09.07.2022


Das Magazin Szene Hamburg zeichnet das Wyndberg aus. Es zählt aus Sicht der Hanseaten zu den besten Lokalen im Hamburger Land. Die Chefs erzählen, was ihr Haus ausmacht

Draußen erhaben auf der Terrasse vor der jahrhundertealten Kulisse des ehemaligen Hauses des Stadtsyndicus' ein Blick auf die schlichte Ewigkeit von Michaelis, drinnen tafeln vor funkelnden Flaschen einer Bar und den Kupferkesseln der Destille -- das Wyndberg an der Egersdorffstraße gehört zu den edelsten gastronomischen Adressen der Stadt. Liebe zum Detail überall. Dazu eine exzellente Küche und ein passender fein-freundlicher Service. Für diesen Auftritt heimsten die Chefs Marc Blancke und Christopher Weckler und ihre Crew nun dicken Applaus ein: Das Magazin Szene Hamburg verlieh den Lüneburgern den "Genuss-Michel". Breites Lächeln über diesen Erfolg bei Blancke und Weckler, als wir uns auf ein Getränk vor dem Wyndberg treffen. Sie freuen sich und sind sich einig: "Eine Bestätigung unserer Arbeit."

Die beiden hatten einen harten Start mitten in der Corona-Zeit. Lockdowns, kaum Gäste. "Die staatlichen Hilfen und das Kurzarbeitergeld haben uns gerettet", sagt Weckler. "Sonst hätte unser Projekt wohl nicht geklappt." 120 Plätze draußen, 35 im Restaurant. Das Projekt bedeutet Gastronomie auf hohem Niveau ohne stocksteif daher zukommen. Klar, es geht vom Angebot und den Preisen gehoben zu, aber trotzdem kann man mit kleinem Geldbeutel Platz nehmen, für einen Snack am Mittag. Eben dazu haben sie eine Kutsche auf die Terrasse gestellt, aus der es beispielsweise eine Kalbs-Currywurst ohne Darm und selbst hergestellte Pommes frites oder eine belgische Waffel als süßen Gaumenschmeichler gibt. Man wolle mit diesem eher einfachen Angebot die Hemmschwelle senken, die sich schon ergeben kann, weil man ein paar Stufen emporsteigt und über dem Geschehen der Straße thront.

Szene Hamburg hat über Tester nach eigenen Angaben mehr als 700 Restaurants in der großen Hansestadt und im Umland in verschiedenen Kategorien getestet. 19 wurden gekürt. Szene schreibt im Internet: "Auch Lüneburg hat als kleiner Nachbar von Hamburg viel zu bieten. Gewonnen hat dort der Wyndberg, das erst in der Pandemie eröffnet und sich direkt in das Herz der Tester gekocht hat."

Am Rande der Altstadt hatten Marketing-Chefin Melanie-Gitte Lansmann und ihre Hamburger Marketing-Kollegin, die in mehreren Lokalen zu Gast waren, zunächst unter den Schirmen und Bäumen des Wyndberg gegessen und getrunken, erzählt Blancke: "Dass die uns getestet haben, wussten wir zuerst nicht." Als der Abend kühler wurde, wechselten die Damen ins Lokal. Ihr Urteil steht auf der Urkunde, die Blancke und Weckler in Hamburg bekamen: "Ein Gourmet-Erlebnis in wunderbarer Atmosphäre mitten in einer Destille mit Blick auf eine gut sortierte Bar, während am Nachbartisch ein Gin-Tasting zelebriert wird." Es klingt wie eine Aufforderung, sich auch einen Besuch zu gönnen.

Die beiden Chefs haben sich aus ihrer Sicht gut etabliert. Ihr Hotel mit 25 Zimmern nach dem Motto klein, fein, anders und gemütlich, werde gut gebucht von Touristen, aber auch von heimischen Unternehmen, die Geschäftskunden und Mitarbeiter unterbringen wollen. Dazu kann Blancke auf zwei Gästehäuser an der Neuen Sülze und Auf der Altstadt zurückgreifen. Beim Parken gehen die beiden Partner einen praktischen Weg: Sie haben nach einigem Hin und her, wie sie sagen, Stellflächen im Parkhaus am Grallwall anmieten können.

Ihr Restaurant spiele in der gehobenen Lüneburger Liga mit, aber auch mit Hamburg und seinen Genussangeboten halte man mit. "Unsere Weinkarte hat eine Tiefe und Breite, die man nicht oft findet", ist Weckler überzeugt. Die Küche liefere Spitzenklasse. Blancke ergänzt, eben das sei auch das Ziel für die Zukunft: hohe Qualität halten und sich weiter etablieren. Dafür biete Lüneburg mit seinem Charme ein sehr solides Fundament. Carlo Eggeling

Das Foto (ca) zeigt das Wyndberg und seine Chefs Christopher Weckler (l.) und Marc Blancke.

© Fotos: Carlo Eggeling


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