Lüneburg, am Montag den 18.08.2025

LoCarlo: Mehr Sicherheit für die Fahrradparkhäuser am Bahnhof

von Winfried Machel am 29.08.2022


SPD-Fraktion macht den Fahrrad-Klau zum Thema im Rat und fordert die Verwaltung auf, Konzepte zu entwickeln. DIe gibt es seit sechs Jahren. Umgesetzt wurden sie nicht

Immer mehr Menschen fahren Rad, regelmäßig werden teure Räder gestohlen. Besonders beliebt bei Dieben sind die Fahrradparkhäuser am Bahnhof. Wie berichtet, kommen dort regelmäßig Velos abhanden. Die SPD-Fraktion im Rat hat meinen Bericht von vor drei Wochen aufgegriffen und macht ihn zum Thema für die lokale Politik: Mindestens das Haus, in dem der Fahrradladen seine Werkstatt hat, müsse besser gesichert werden. In einem entsprechenden Antrag heißt es, die Verwaltung möge die zu erwartenden Kosten ermitteln und mit dem Betreiber der Hauses Kontakt aufnehmen, um eine Konzeption zu erarbeiten.

Im Wortlaut: "So ist es erforderlich, den Zugang zu den Abstellanlagen mit einer automatischen Einlasskontrolle zu versehen. Der Diebstahlschutz muss dringend verbessert werden, zumal auch immer hochwertigere Räder dort abgestellt werden. Im Werkstattbereich braucht es eine Abdeckung zwischen dem Erdgeschoss und dem Obergeschoss. Es fehlt an gesicherten Ladestationen für Akkus. Und eine Klassifizierung der Abstellbereiche muss geprüft werden." Gerade wenn man, wie es Leitlinie Von Politik und Verwaltung ist, die Verkehrswende voranzubringen.

All das ist nicht neu. Bereits 2016 hatte Fahrradhausbetreiber Malte Meyners zum wiederholten Mal auf den grassierenden Fahrradklau aufmerksam gemacht, damals waren Banden unterwegs, die Dutzende Räder einsackten. Die "Mitnahme-Quote" bleibt hoch, gut 1000 Räder kommen im Jahr in Stadt und Kreis weg. Aktuell kommen Täter und drehen die Räder so lange wie eine Flügelmutter, bis Schloss oder Rahmen bricht. Selbst wenn die Tretmühle kaputt ist, die Teile finden Abnehmer. Der Akku eines E-Bikes kostet 600 bis 800 Euro.

Vor sechs Jahren hatte Meyners gemeinsam mit der Stadt, darunter Verkehrsdezernent Markus Moßmann, aus den Erfahrungen anderer Städte ein Zugangssystem entwickelt, das den Diebstahl sehr schwierig gemacht hätte. Kostenpunkt: geschätzt 290 000 Euro. Das Ganze scheiterte schließlich im Rat und weil es der Stadt nicht gelang, in ein Förderprogramm zu kommen, über das die Beteiligung für den kommunalen Etat geringer ausgefallen wären. Zudem stieß das Schleusensystem auf Kritik: schwer zu machen, wenn man eilig zum Zug wolle.

SPD-Frau Andrea Schröder-Ehlers schreibt nun in ihrem Antrag, man könne auf die Ideen von vor Jahren zurückgreifen, die lägen im Rathaus und damit dem immer noch zuständigen Dezernenten Moßmann vor. Die Investitionen für Umbauten kalkulieren die Sozialdemokraten mit einer halben Million Euro, die möge man im Entwurf des nächsten Haushalts berücksichtigen. Carlo Eggeling

Das Foto zeigt, wie Täter mit einer Akku-Flex ein Schloss in Sekunden öffnen. Es stammt aus dem Radspeicher und wurde mir von der Polizei zur Verfügung gestellt.

© Fotos: Polizei


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