Löhne auf Mindestmaß – was passiert, wenn keiner mehr mitmacht?
von Winfried Machel am 06.06.2025Was wie Zukunft klingt, ist womöglich näher als gedacht: Läden ohne Personal, Unternehmer in Panik, Verkäufer mit neuen Zielen.
Ein Montagmorgen in Lüneburg: Die Sonne geht auf, das Glockenspiel erklingt – doch die Innenstadt bleibt still. Keine offenen Türen, keine Kassen, keine Verkäufer. Denn die hatten kollektiv entschieden: 13 bis 15 Euro brutto reichen nicht mehr. Diesmal wurde es laut: „Ich kündige. Und zwar nicht mit einem Lächeln.“
Geschäftsinhaber waren fassungslos: „Aber wir haben doch Obst im Pausenraum!“ Tja – das zahlt keine Miete. Und Lebkuchen ersetzt keinen fairen Lohn.
Auch in der Gastronomie ist wenig los. Vielleicht liegt das daran, dass manche Gastronomen Trinkgeld als Teil des Lohns betrachten – dabei ist es ein freiwilliges Extra der Gäste, kein Ersatz für faire Bezahlung.
Panik brach aus. Unternehmer wählten sich die Finger wund, durchforsteten Kontakte, boten plötzlich 17, 18, ja sogar 20 Euro pro Stunde. Aber viele Anrufe blieben unbeantwortet – denn der Arbeitsmarkt antwortete nicht mehr wie früher.
Die Handelskammer war ratlos. Die Bürgermeisterin bekam Schnappatmung. Und ein Filialleiter fragte nervös: „Kann das nicht KI übernehmen?“ Leider nein – Chatbots falten keine Hemden.
Fazit: Wer ausnutzt, braucht jemanden, der es mit sich machen lässt. Wenn der geht, bleibt nur ein leeres Geschäft. Vielleicht ist genau das der Anfang von etwas Besserem.
LÜNEBURG AKTUELL – Satire, näher an der Realität als der Preis auf dem Etikett.
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