Lüneburg als Vorbild:
von Hansestadt Lüneburg am 05.06.2025Lüneburg als Vorbild: Nachhaltiger Hortneubau erhält „Bewährt vor Ort“-Siegel für kommunale Innovation
HANSESTADT LÜNEBURG. Lüneburg wird erneut als Vorreiter in Sachen nachhaltiges Bauen ausgezeichnet: Der Neubau des städtischen Hortgebäudes an der Anne-Frank-Grundschule in Kaltenmoor wurde mit dem Siegel „Bewährt vor Ort“ prämiert – eine neue Auszeichnung für kommunale Innovation, vergeben vom Deutschen Städte- und Gemeindebund sowie der Initiative Re:Form.
Das Besondere: Das Gebäude wurde vollständig in Holz-Stroh-Lehm-Bauweise errichtet – ein Baukonzept, das ressourcenschonend, klimafreundlich und zukunftsweisend ist.
Bei der feierlichen Preisverleihung am 3. Juni 2025 in Berlin nahm Lüneburgs Oberbürgermeisterin Claudia Kalisch die Auszeichnung persönlich entgegen. „Wir zeigen, dass nachhaltiges Bauen im kommunalen Alltag möglich ist – nicht irgendwann, sondern jetzt. Mit Projekten wie diesem gestalten wir eine lebenswerte Zukunft – in diesem Fall sogar gemeinsam mit den Kindern vor Ort“, so Kalisch.
Das „Bewährt vor Ort“-Siegel wird von einer unabhängigen, überparteilichen Jury aus Verwaltungspraktiker:innen vergeben. Es zeichnet kommunale Lösungen aus, die praxistauglich, gemeinwohlorientiert und innovativ sind.
Für den Hortneubau ist es nicht der erste Preis. Bereits 2024 wurde das Hortgebäude im Wettbewerb „Klimaaktive Kommune“ des Deutschen Instituts für Urbanistik ausgezeichnet.
Lehm, Stroh und Holz – die eingesetzten Materialien zeichnen sich durch ihre Ökobilanz aus. Eine Photovoltaikanlage auf dem begrünten Dach liefert den Strom, LED-Leuchten sorgen für effiziente Beleuchtung, und durch die Mehrfachnutzung der Räume wird Platz optimal ausgeschöpft: vormittags für den Schulunterricht, nachmittags für die Betreuung.
„Im Vergleich zur herkömmlichen Massivbauweise sparen wir über 50 Jahre rund 190 Tonnen CO₂-Äquivalente ein“, erklärt Maja Lucht, Fachbereichsleiterin Gebäudewirtschaft. „Zudem verbessern die natürlichen Baustoffe das Raumklima und bieten Vorteile beim Brandschutz und in der Dämmung.“
Teil einer größeren Vision
Lüneburg ist Teil der niedersächsischen Modellregion „Cradle-to-Cradle“, die auf geschlossene Materialkreisläufe beim Bauen setzt. Insgesamt 27 regionale Handwerksbetriebe haben am Hortneubau mitgewirkt – darunter auch eine auf Strohbau spezialisierte Firma. Das Projekt ist somit auch ein gelungenes Beispiel für kommunale Wertschöpfung und Kooperation.
Zum Wettbewerb:
Mit dem Siegel „Bewährt vor Ort“ wollen der DStGB und Re:Form gute kommunale Lösungen sichtbar machen und zur Nachahmung anregen. Denn was lokal bereits funktioniert, kann bundesweit Schule machen. Der Preis wurde im Rahmen des Deutschen Kommunalkongresses 2025 verliehen.
Foto: Henning Angerer/ DStGB
BU: Im Rahmen des Deutschen Kommunalkongresses 2025 in Berlin hat Lüneburgs Oberbürgermeisterin Claudia Kalisch das Siegel von Moderatorin Gundula Gause entgegengenommen.
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