Lüneburg feiert seine Geschichte

von Carlo Eggeling am 29.08.2023

Fünf Tage soll Lüneburg sich und seine Geschichte feiern, vom 29. September bis zum 3. Oktober dauert die Party. Am Dienstagabend stellte die Lüneburg Marketinggesellschaft (LMG) das Programm vor. Nun passte der geschichtsträchtige Huldigungssaal zwar genau genommen nicht ganz, er wurde 1706 eingeweiht, urkundlich erwähnt wurde die Kopefahrt der Sülfmeister erstmals 1472, doch das war eine Kleinigkeit. Denn nach Corona-Pause und einem Jahr Budenzauber ohne Wettkämpfe möchte die LMG ordentlich etwas bieten. Drei Sülfmeistertage, zwei weitere mit Ständen auf dem dem Markt, mit Live-Spektakel und am Tag der Deutschen Einheit ein Chor-Programm im Rahmen des bundesweiten Projekts Deutschland singt.

LMG-Geschäftsführerin Gitte Lansmann und Veranstaltungschef Matthias Lutz stellten ihr Programm vor -- auf anderer Bühne. Statt auf dem Sand soll alles auf dem Markt laufen. Zum Vorfreuen gastieren bereits am Freitag zwei Bands mit keltischer Musik vor dem Rathaus, dazu ein "Markttreiben". Am Sonnabend beginnen die Wettkämpfe um 11 Uhr, gegen 18 Uhr der Höhepunkt: das Fassrollen, danach eine Feuershow und Musik. Am Sonntag beginnt der Kope-Umzug um 11 Uhr, ein Königinnen-Treff steht ebenso auf dem Programm wie Aufführungen, um 17.30 Uhr setzt das Verbrennen des Fasses eine Höhepunkt.

Am Sonntag setzt der "verkaufsoffene Sonntag" von 13 bis 18 Uhr einen Akzent, ein Senioren-Tag im Glockenhof, zu dem Verbände und Polizei bitten, einen weiteren. Am Montag unterstützt das Theater mit "Musicalmoments", es kommt Thomas Borchert, er spielte von 2003 an den „Graf von Krolock“ im Musical Tanz der Vampire in Hamburg. Um 19 Uhr beginnt eine rock-popige "Spätschicht". Am Dienstag startet das Chor-Programm um 14 Uhr.

Oberbürgermeisterin Claudia Kalisch und LMG-Chefin Lansmann freuen sich, dass dieses Mal viele Akteure am Programm mitstricken: Museum und Salzmuseum, Arbeitskreis Lüneburger Altstadt samt Stadtwache, Schausteller und Marktbeschicker.

Die OBin erklärte, dass die Marktbeschicker in die umliegenden Straßen ausweichen müssen, da habe es "geknirscht". Auf dem Markt heißt es klarer, dass man von der Stadt vor vollendete Tatsachen gestellt worden sei und davon nicht begeistert ist. Die Oberbürgermeisterin meinte, die "gemeinschaftliche Entscheidung" sei von Vorteil, der Busverkehr müsse nicht verlegt werden. Überdies feiere die Stadt am Rathaus -- "bürger:innennah". Ähnlich beschrieb es Frau Lansmann: "Mitten im Herzen der Stadt." Carlo Eggeling

Zur Erklärung wikipedia:
Die Kopefahrt war ein öffentlicher Festumzug zur Aufnahme neuer Sülfmeister ins Kollegium der Salzpfannenpächter in Lüneburg, deren Ursprünge im Mittelalter liegen und die zuletzt 1629 durchgeführt worden ist. Dabei wurde ein mit Feldsteinen gefülltes Holzfass, durch dessen Faßböden eine Eichenachse eingebaut wurde, von zwei feurigen Hengsten, auf denen die jungen Sülfmeister ritten, durch die Straßen Lüneburgs gezogen.

© Fotos: ca

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