Lüneburg, am Dienstag den 06.05.2025

Lüneburger Makler haben ein Bordell an der Herbertstraße im Angebot

von Carlo Eggeling am 21.05.2023




"Einmalige Gelegenheit -- Zwei Gewerbeimmobilien auf St. Pauli!", damit wirbt das Lüneburger Unternehmen Hansestadt Immobilien. Besonders sind die Gebäude allemal: ein Haus liegt an der sogenannten Frauenverbotszone, der Herbertstraße. Frauen, die den 60 Meter langen Straßenzug betreten dürfen, schaffen zumeist an. Dass hier ein Haus verkauft wird, kommt nicht allzuoft vor, die beiden Hamburger Boulevardzeitungen Morgenpost und Bild haben das Thema entdeckt, seitdem klingelt Patrick Sawerts Telefon ziemlich oft: "Interessenten und Medien." Sawert ist einer der beiden Geschäftsführer der Immobilienfirma mit Sitz an der Bardowicker Straße.



Ein Gebäude liegt an der Herbertstraße, ein Bordell direkt hinter dem Tor mit der legendären Aufschrift: "Zutritt für Männer unter 18 und Frauen verboten!", das andere Haus an der Gerhardstraße beherbergt die unter Kiezgänger gutbekannte Kneipe "Käpt'n Brass". Drei Millionen Euro, exakt 2 999 000 Euro, beträgt der Kaufpreis, die Mieteinnahmen per anno beziffert das Angebot mit 101 400 Euro mit "zusätzlichem Mietsteigerungspotenzial". Die Häuser sind gemeinsam im Grundbuch eingetragen, sie haben auf dem Grundstück von 203 Quadratmetern eine "vermietbare Fläche von rund 640 Quadratemtern und 34 Zimmer.



Wie kommen Lüneburger Kaufleute dazu, an der weltbekannten Rotlichtmeile einen Auftrag als Makler zu ergattern? "Wir haben einige Wohn- und Geschäftshäuser veräußert und im Angebot", sagt Sawert. "Über diese anderen Objekte ist der Kontakt entstanden." Bei den Eigentümern handle es sich um eine Erbengemeinschaft, die nichts mit dem Milieu zu tun habe, und die die Häusern nun anbiete. Ganz einfach ist der Verkauf nicht angesichts der Summe: "Wir haben das schon länger im Angebot, jetzt ist es bekannt geworden." Die "Werbung" sei nützlich: "Wir hatten schon Interessenten, nach den Berichten haben sich noch mehr gemeldet, auch international."



Besichtigt haben die Lüneburger die Häuser am Morgen: "Da waren sie leer." Keine Damen, keine Zecher in der Kneipe. Wer verkauft, wird nicht automatisch Bordellwirt, beiden Objekte sind bis 2026 vermietet mit der Option einer Vertragsverlängerung.



Anders als im eher beschaulichen Lüneburg ist es hier schon, nicht weit weg von der berühmten Davidwache, dem Hans-Albers- und dem Spielbudenplatz. Jedes Jahr ziehen hier Millionen Gäste vorbei, einige sicher auch auf dem Weg zu den mehr als 200 Prostituierten, die hier anschaffen.



Für die Lüneburger Makler, die in beiden Hansestädten arbeiten, ist es ein Geschäft von vielen. Carlo Eggeling

Die Fotos stellt das Unternehmen freundlicherweise zur Verfügung.

© Fotos: Hansestadt Immobilien


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