Lüneburger unterstützen im Heidekreis — Bleckede bereitet sich aufs Hochwasser vor
von Carlo Eggeling am 27.12.2023Lüneburger helfen gegen das Hochwasser im Heidekreis: Die Aller ist über ihre Ufer getreten, dazu eigentliche kleinere Gewässer wie der Wiedenhausener Bach, in Hodenhagen stehen Teile des Serengeti-Parks unter Wasser. Die Lüneburger Kreisfeuerwehr hat eine Mannschaft samt einer Maschine zum Befüllen von Sandsäcken in die Region geschickt. Sprecher Andreas Bahr berichtet: Heute Abend treffen sich Züge der Kreisbereitschaft in Amelinghausen, um auszurücken und die Kameraden im Nachbarkreis zu unterstützen, morgen ziehen frische Kräfte nach. Auch das Technische Hilfswerk an der Dorette-von Stern-Straße ist gefordert: Am Nachmittag ging ein Hilfeersuchen ein. Sprecher Godeke Klinge sagt: "Wir schicken unsere Elektro-Gruppe." Da die Stromversogung des Parks nicht mehr funktioniert, sollen die Lüneburger helfen, damit Häuser und Käfige für die Tiere mit Licht und Heizung versorgt werden.
Aus dem Kreis Harburg sind ebenfalls Kräfte zwischen Soltau und Fallingbostel im Einsatz. Harburgs Feuerwehrsprecher Mathias Wille teilt mit: "Am Mittwochnachmittag rückten die Fachzüge „Personalreserve/Deichverteidigung 1“ und „Führung & Kommunikation“ in den Nachbarlandkreis aus. Etwa 120 Feuerwehrleute machten sich unter der Leitung von Kreisbereitschaftsführer Stephan Schick mit 18 Einsatzfahrzeugen auf den Weg zum Serengeti-Park in Hodenhagen, der in weiten Teilen überflutet ist. Feuerwehren aus dem Heidekreis und das Technische Hilfswerk (THW) sind dort bereits seit Stunden im Einsatz." Möglicherweise schicke man weitere Kräfte.
An der Elbe ist die Lage noch weitgehend ruhig. Doch auch dort bereiten sich die Helfer auf das Hochwasser vor. Bleckedes Feuerwehrsprecher Carsten Schmidt rechnet aufgrund amtlicher Prognosen damit, dass Wassermassen, die jetzt noch in Tschechien stehen, in sieben Tagen hier ankommen dürften. Allerdings dürften sie nicht so hoch ausfallen wie bei den Hochwassern 2011 und 2013. Auch wenn das Wasser mutmaßlich einen guten Meter unter der Deichkrone stehe werde, haben die Helfer genug zu tun. Im Hafen der Elbestadt ist der Fluss bereits aus seinem Bett gestiegen, voraussichtlich dürfte die Straße zum Fähranleger morgen früh unter Wasser stehen.
"Die Deiche sind aufgeweicht, an einigen Stellen haben Wildschweine gegraben", sagt Schmidt. Wo es gehe, behebe man die Schäden. Wichtig sei die Erfahrung: "Wir wissen, welche Straßen wahrscheinlich überspült werden, wo Keller volllaufen könnten." Eben da setze man auf Gefahrenabwehr. Am Mittwochabend steht ein Treffen mit Deichverband, Behörden, Feuerwehr und Bleckeder Verwaltung an, zum die Lage und das Vorgehen zu beraten.
Auch wenn die Lüneburger bereits 150 000 Sandsäcke an andere Regionen ausgeliehen haben, sind die Lager aus Sicht der Feuerwehr noch gut gefüllt. Schmidt: "In Alt Garge haben wir 100 000, die der Stadt Bleckede gehören, auch bei Kreis lagern noch Reserven." Überdies müssen man nicht wie vor Jahren die Deiche auf beiden Seiten der Elbe um einen halben Meter erhöhen, insgesamt eine Strecke von rund 70 Kilometern. Damals übrigens per Hand -- es waren viele Freiwillige an den großen Strom gekommen, um zu helfen. Carlo Eggeling
Kommentare
Zu diesem Artikel wurden bisher keine Kommentare abgegeben.