Lüneburg, am Sonntag den 01.06.2025

Lüneburgs Innenstadt wackelt –

von MIT Mittelstands- und Wirtschaftsunion Lüneburg am 29.05.2025


Lüneburgs Innenstadt wackelt – MIT fordert Sofortmaßnahmen zur Stärkung der Wirtschaft in Lüneburg

Lüneburg, 28. Mai 2025 – Die Mittelstands- und Wirtschaftsunion (MIT) Lüneburg warnt mit
Nachdruck vor einer weiteren Abwärtsspirale in der Innenstadt. Die Zustände am Sande

sind mittlerweile nicht nur ein soziales Problem – sie gefährden die wirtschaftliche Zukunft des innerstädtischen Einzelhandels. Die MIT fordert die Stadtverwaltung auf, umgehend sichtbare und wirksame Maßnahmen zu ergreifen.

„Ein bloßes Zusehen und erstarren ist eine Bankrotterklärung für jede Stadtplanung“, kritisiert Patrick Pietruck, Vorsitzender der MIT Lüneburg. „Die Stadtverwaltung muss
endlich handeln, statt die Situation zu beschönigen.“

Der Einzelhandel – ohnehin durch hohe Mieten, Online-Konkurrenz und sinkende Kaufkraft stark unter Druck – leidet zusätzlich unter dem Imageverfall der Innenstadt. „Kundinnen und Kunden meiden zunehmend den Bereich rund um den Sande, weil sie sich unwohl oder
sogar bedroht fühlen“, erklärt Pietruck. „Wo sich Szenen mit offensivem Drogenkonsum, lautstarken Auseinandersetzungen und Verwahrlosung ausbreiten, bleibt das Publikum aus.
Die Folge sind Umsatzverluste, zunehmender Leerstand und ein sich selbst verstärkender Negativtrend.“

Auch wirtschaftliche Indikatoren zeigen die prekäre Lage: Die aktuelle Standortumfrage der
Industrie- und Handelskammer bewertet Lüneburg nur mit der Note 3,2 – Tendenz fallend.
Für ein Oberzentrum wie Lüneburg ist das ein Alarmsignal. „Die Stadt riskiert, als Einkaufsstandort dauerhaft an Attraktivität zu verlieren. Wenn wir jetzt nicht gegensteuern, verlieren nicht nur Händler, sondern eine ganze Region ihren wirtschaftlichen Mittelpunkt“, warnt Pietruck.

Trotz der Einführung eines Kommunalen Ordnungsdienstes sei bislang kaum eine Präsenz
sichtbar und spürbar. „Von einem handlungsfähigen Ordnungsdienst, wie er der Öffentlichkeit angekündigt wurde, sei am Sande bislang nichts zu sehen.“ so Pietruck.

Das neue Stadtmobiliar war als Maßnahme zur Steigerung der Aufenthaltsqualität gedacht
und wird nun zum Symbol für Verdrängung von Kundschaft und Kontrollverlust im öffentlichen Raum.

Die MIT Lüneburg fordert daher:


• Deutliche Sichtbarkeit des kommunalen Ordnungsdienstes an den Hotspots der Innenstadt, insbesondere am Sande.

• Tägliche Bestreifungen durch den kommunalen Ordnungsdienst mit klaren Befugnissen zur Durchsetzung von Platzverweisen.

• Prüfung temporärer Platzsperrungen bei wiederholten Eskalationen.
• Abbau der neuen Sitzmöglichkeiten am Sande.


Die Innenstadt muss zur Chefsache werden. Es braucht klare Führung, politische Entschlossenheit und ein Konzept, das wirtschaftliche Entwicklung, Ordnung und soziale
Verantwortung vereint.

„Die Stadt Lüneburg darf nicht länger auf Zeit spielen“, fordert Pietruck. „Wir als MIT stehen für verlässliche wirtschaftliche Rahmenbedingungen – aber das bedeutet auch: Sicherheit,
Ordnung und ein einladendes Umfeld für Handel, Gastronomie und Dienstleistungen. Nur so kann die Innenstadt wieder ein Ort sein, an dem Menschen gerne Zeit verbringen und einkaufen.“

Die MIT Lüneburg stellt klar: Es geht nicht um Ausgrenzung, sondern um Schutz – von Unternehmen, Beschäftigten, Kundschaft und letztlich auch den Betroffenen selbst. „Wer Regeln missachtet, muss mit Konsequenzen rechnen. Wer Hilfe braucht, muss sie bekommen. Aber beides darf nicht länger auf Kosten unserer Innenstadt gehen.“

© Fotos: Lüneburg Aktuell


Kommentare Kommentare

Kommentar von Bernd
am 30.05.2025 um 05:14:36 Uhr
Hätte man die Szene nicht aus dem Clamartpark verdrängt wäre es für alle Beteiligten besser gewesen.
Der Park ist für die szeneferne Bevölkerung verzichtbar und bot einen überschaubaren Raum für die Szene. Das diese an den nächstgelegenen Raum ausreicht, hätte man wissen können. Beim Vierortenparkplatz hatte man die Bänke damals abgebaut, weil man die Szene vertreiben wollte und am Sande baut man sie auf. Das ist eine absehbare "Einladung" gewesen.
Ich frage mich ernsthaft wer diese Entscheidung auf Grundlage wessen Beratung getroffen hat.
Kommentar von Oliver Wegener
am 30.05.2025 um 14:09:03 Uhr
Wenn die Bänke am Sande abgebaut werden, setzen sich die Randalierer wieder auf die Bänke der Bushaltestellen. Kein Fortschritt. Aktiver Ordnungsdienst ist wichtig, aber auf einem Bein kann man nicht stehen. Wo sollen die Leute hin? Es muss schnellstens wieder ein Szenecafe für die Drogenabhängigen her, und der Obdachlosentreff Wendepunkt muss endlich ganztags öffnen. Das würde zusammen mit dem Ordnungsdienst die Situation am Sande nachhaltig entlasten!


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