Lüneburg, am Montag den 20.05.2024

Lukas Benz macht Party

von Carlo Eggeling am 12.02.2024


Stars der Kinderzimmer kommen am 6. April in die Arena: Volker Rosin und Nilsen treten auf, dazu bauen die Macher einen großen Spielplatz auf. Vier Stunden lang sollen sich kleine Gäste und ihre Eltern dort von 14 bis 18 Uhr amüsieren. Um 23 Uhr heißt es dann Harder. Better. Faster. -- Techno-Party an der Lüner Rennbahn für die Älteren bis morgens um fünf. Hinter dem Spaß steckt die Agentur EXC um Lukas Benz. Die muss eng kalkulieren, damit sich die Veranstaltungen rechnen. Im Idealfall kommen zweimal zweieinhalbtausend Besucher. Der Vorteil der Doppelparty: Die Bühne und Technik können zweimal genutzt werden, das minimiert Kosten.

Seit ein paar Jahren ist EXC am Markt. Angefangen haben drei Freunde in einem kleinen Büro an der Bäckerstraße, inzwischen sind sie umgezogen in ein Haus Beim Holzberg hinterm Bahnhof. In zwei Firmen arbeiten insgesamt neun Kollegen, erzählt Lukas bei einem Risotto und Lasagne in der L'Osteria am Theater. Die Techno-Partys, eine Erfindung, die ihre in der inzwischen geschlossenen Garage hat, war die Grundlage für das Unternehmen. In Corona-Zeiten, in denen nichts ging, veranstalteten die Gründer eine Lightshow auf dem Markt, die im Netz übertragen wurde. Sie produzierten unter anderem auf dem Wasserturm ein Video mit DJs, die Sequenzen verkauften sie nach Asien -- dort tanzten Zehntausende zu den knallenden Rhythmen.



"Wir haben unser Programm gestrafft", sagt Benz. Aufwand und Ertrag hätten nicht im Verhältnis gestanden: Ein paar Sachen haben nicht funktioniert." 30 Events organisieren die Lüneburger in diesem Jahr. Nicht nur an der Ilmenau, auch im Ausland und bundesweit. So läuft das Konzept Kinder- und Techno-Party auch im Telekom-Dom in Bonn, da sollen zweimal 5000 Menschen kommen.



In der Salzstadt wollen sie etwas rund um die EM machen. Doch einen geeigneten Platz für sogenanntes Public Viewing zu finden, sei nicht einfach. Die Stadt hat die Möglichkeiten auf den Sülzwiesen eingeschränkt, an anderen Stellen kann es schnell Einwände von Einwohnern geben. Mit einem Feier-Konzept sind die Freunde bereits ausgewichen: Malle-Partys laufen auf dem Sportplatz in Bardowick. Den Grund hatte Benz schon vor eineinhalb Jahren im Gespräch mit LA genannt: "Da ist vieles einfacher. Die Samtgemeinde ist offener und gesprächsbereiter. Wir haben ein gutes Verhältnis. Zudem müssen wir dort keine Vergnügungssteuer bezahlen." Beim Thema Lautstärke finde man in Bardowick eher einen "Kompromiss".



Ein neuer Ansatz liegt in Fußball und Feiern. Mannschaften flögen gern nach Malle, um am Ballermann das Zusammenleben zu begießen: "Aber Fußball können sie dort nicht spielen." In die Marktlücke stoßen die Lüneburger: Sie bieten fünf Cups an, dreimal in Deutschland, einen in Holland nahe zur Grenze zum Ruhrgebiet und einen in Italien in Cavallino nahe Venedig. Jeweils 124 Teams können anreisen, Kicken und Tanzen. "Alles auf kleinen Feldern mit reichlich Bier", umreißt Benz die Mischung aus Jubel, Trubel Heiterkeit. Donnerstag hin, Sonntag zurück. Perfekt für ein Kumpelwochenende.



Sie würden gern mehr in und um Lüneburg machen. Doch die Pachten in der Arena seien teuer, sagt der 26-Jährige. Die Betreibergesellschaft sei Veranstaltern nun entgegengekommen, man zahle einen Obolus pro Gast: "Wenn du unter 2000 Leute kommst, fällst du nicht so doll auf die Nase. Es ist alles mit dünnem Bleistift gerechnet." Denn das Geld sitze nicht mehr locker, manch einer muss knapper kalkulieren und überlegt, ob er sich den Spaß leisten kann oder will.



Ansteckend ist der Mut und die Begeisterung der Mittzwanziger. Es erinnert an andere Veranstalter und Technikbetriebe wie Profi-Musik, die vor Jahrzehnten klein anfingen und Beachtliches auf die Beine gestellt haben. Für EXC mit Lukas Benz und seinen Partnern ist noch einiges drin. Carlo Eggeling

Danke an Jan-Rasmus Lippels für das Portrait.

Das zweite Foto (ca) entstand bei einer Party in der Arena.

© Fotos: Frische Fotografie Lippels / ca


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