Luna wieder ohne Pfeil und Bogen
von Hajo Boldt am 12.05.2024Die Freude war nur kurz und dauerte nur eine Woche. Viele Touristen sahen die bronzene Statue der Göttin Artemis seit Anfang Mai wieder vollständig mit Pfeil und Bogen bewaffnet auf dem Brunnen vor dem Lüneburger Rathaus. Doch seit vergangenem Samstag ist das beliebte Fotomotiv auf dem Marktplatz schon wieder passé. Die Frau Luna zeigt sich jetzt genauso wie im gesamten letzten Herbst und Winterquartal.
Zur Erinnerung: Das Original der Luna von 1532 wurde bereits 1970 gestohlen und eingeschmolzen; die heutige Statue ist eine Nachbildung von 1972.
Die wehrhafte Jagdgöttin aus der griechischen Mythologie wurde als die eigentlich der sanfteren Selene entsprechende Mondgöttin Luna der römischen Mythologie interpretiert. Deren Name galt im 16. Jahrhundert als Herkunft des Stadtnamens Lüneburg.
Der Brunnen war im Laufe der Zeit häufiger Ziel von Vandalismus. 1970 wurde die Statue in Höhe der Knöchel der Göttin abgesägt und gestohlen. 1972 wurde die Brunnenfigur dreimal nachgegossen. In den vergangenen Jahren wurden der Figur immer wieder Pfeil und Bogen beraubt. Im Herbst und Winter stand sie völlig unbewaffnet da, weil jedes Ersetzen einen enormen Kostenfaktor für die Stadt bedeutet. Das rekonstruierte Original des Brunnens befindet sich im Museum Lüneburg.
Über den Verlust scheinen sich außer dem Übeltäter einzig und allein die Lüneburger Stadttauben zu freuen, die sich Frau Luna zum Baden und Trinken besser als vorher nähern können. Sie haben jetzt Teilhabe an der Friedensbotschaft.
Text/Fotos/Video: Hajo Boldt
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