„Machen Sie, was nötig ist: Gleichstellung jetzt!“
von Deutscher Gewerkschaftsbund am 03.03.2025DGB fordert von neuer Bundesregierung: „Machen Sie, was nötig ist: Gleichstellung jetzt!“
Anlässlich des Internationalen Frauentags am 8. März 2025 appelliert der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) an die neue Bundesregierung:
„Machen Sie, was nötig ist: Gleichstellung jetzt!“
Anlässlich des diesjährigen Internationalen Frauentags am 8. März erklärt DGB Regionsgeschäftsführer Matthias Richter-Steinke:
„Das Wahlergebnis ist ein Weckruf: Unsere Demokratie darf nicht ins Wanken geraten – genauso wenig die Rechte von Frauen und marginalisierten Gruppen.
80 Prozent der Wahlberechtigten erwarten von der Politik Lösungen für die drängenden Probleme unserer Zeit auf Grundlage demokratischer Werte. Nur wer Ungleichheiten abbaut, den gesellschaftlichen Zusammenhalt stärkt, und jetzt die Zukunft investiert, bewahrt unsere Demokratie.
Demokratische Kräfte müssen zusammenrücken – für Frauenrechte und für eine Politik, die alle Menschen einbezieht. Mit uns ist eine Rolle rückwärts nicht zu machen! Gleichberechtigung von Frauen und Männern ist kein Einzelkampf, sondern eine kollektive Aufgabe.“
Die Frauen im DGB fordern von der neuen Bundesregierung konkrete Maßnahmen:
Schaffen Sie Lohngerechtigkeit! Gleicher Lohn für gleiche und gleichwertige Arbeit muss selbstverständlich sein. Setzen Sie die EU-Entgelttransparenzrichtlinie vollständig in nationales Recht um. Lassen Sie Frauen mit einem Verbandsklagerecht nicht allein bei der Rechtsdurchsetzung.
Entlasten Sie Eltern! Sorgen Sie für eine flächendeckende, qualitativ hochwertige Kinderbetreuung. Ermöglichen Sie durch die richtigen Rahmenbedingungen und Anreize eine partnerschaftliche Aufteilung von Elternzeit & Sorgearbeit.
Unterstützen Sie Pflegende! Pflegende Angehörige brauchen bessere Angebote zur Vereinbarkeit von Pflege und Beruf sowie eine Lohnersatzleistung, wenn sie ihre Arbeitszeit reduzieren.
Stellen Sie Gewaltschutz sicher! Betroffene müssen sich auf sofortigen Schutz verlassen können. Sorgen Sie für eine verlässliche Finanzierung von Frauenhäusern und Hilfsangeboten. Verpflichten Sie Arbeitgeber, ein gewalt- und belästigungsfreies Arbeitsumfeld zu gewährleisten.
Richter-Steinke richtet die klare Erwartung des DGB an die politisch Verantwortlichen: „Die neue Regierung muss jetzt handeln. Machen Sie, was nötig ist! Beseitigen Sie Strukturen, die Frauen benachteiligen. Investieren Sie in Gleichstellung! Prüfen Sie bei allen politischen Vorhaben, wie diese zum Abbau der Benachteiligung von Frauen beitragen. Ziehen Sie klare Grenzen nach rechts – sonst droht ein Rückschritt für die Demokratie.“
Richter-Steinke kritisiert zudem den auf rund ein Drittel gesunkenen Frauenanteil im Parlament.
„Wo Frauen vorher schon unterrepräsentiert waren, bröckelt die weibliche Gestaltungsmacht nun noch mehr. Bei allen gleichstellungspolitischen Errungenschaften, sowohl historisch als auch zuletzt am Beispiel des Gewalthilfegesetzes zeigt sich: Gleichberechtigung braucht Fürsprecherinnen, die sich unterhaken und sich für sie stark machen.
Wir sind noch lange nicht am Ziel: Wir brauchen endlich Lohngerechtigkeit, eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf und einen umfassenden Schutz vor Gewalt. Deshalb kämpft der DGB weiter für ein Paritätsgesetz, denn: Wo Entscheidungen getroffen werden, darf die weibliche Perspektive nicht fehlen!“
In Lüneburg veranstaltet der DGB Kreisverband Lüneburg – Harburg Land zusammen mit Gewerkschaften und der Frauenpolitischen Initiative anlässlich des Internationalen Frauentags tags darauf am 9.3.25 um 11 Uhr eine Film-Matinee. Gezeigt wird im Scala-Programmkino der Film „Ein Tag ohne Frauen“. Der Eintritt ist für Frauen und frei. Näheres unter: https://nordostniedersachsen.dgb.de/-/GLIx
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