*Max Raabe & Palast Orchester in der Arena Lüneburg – „Hummel streicheln“ *
von Hajo Boldt am 07.11.2025„Natürlich geht es wieder um Liebe und um Leidenschaft…“, angereichert mit feiner Ironie eröffnete Max Raabe sein aktuelles Programm „Hummel streicheln“ in der ausverkauften Arena Lüneburg.
Mit dem schwungvollen Klassiker „Veronika, der Lenz ist da“, versetzten Raabe und sein Palastorchester das Publikum sofort in Frühlingsstimmung.
„Was sagt dein Herz dazu?“ – Ein charmant-nostalgisches Liebeslied aus den frühen 1930er-Jahren, das Max Raabe zusammen mit zwei Mitgliedern seines Palastorchesters im typischen Close-Harmony-Stil präsentierte. In sanften Worten erzählt es von einem zaghaften ersten Blick und der leisen Frage, ob das Herz ebenso fühlt. Elegant, ironisch und doch voller Gefühl – ein perfektes Beispiel für Raabes kunstvolle Rückkehr in die goldene Ära der Tanzpaläste.
Raabe nahm das Publikum mit in seine poetisch-versponnene Welt zwischen Chanson, Swing und augenzwinkernder Philosophie. Die Stücke erzählten von Herzschmerz, absurden Alltagsbeobachtungen und der Sehnsucht nach Ruhe – charmant moderiert und mit trockenem Witz kommentiert.
Das zwölfköpfige Palastorchester – elf Herren und eine Dame – wurde im Verlauf des Abends einzeln nacheinander von Max Raabe vorgestellt. Gemeinsam schufen sie ein mit dem Fokus der Beleuchtung abgestimmtes farbiges Klangbild, das zwischen Nostalgie und neuer Leichtigkeit changierte. Neben neueren Liedern wie „Hummel streicheln“, „Der Rest ist mir egal“ oder „Fahrrad fahr’n“ erklangen Klassiker aus den 1920er- und 1930er-Jahren wie „Ich brech die Herzen der stolzesten Frau’n“, „Du stehst nicht im Adressbuch“, „Ich wollt’, ich wär’ ein Huhn“ und „Salome“.
Raabe erzählte mit feiner Selbstironie von „wirbellosen Tieren, die sich selbst genügen“ und philosophierte über das erste newtonsche Gesetz – musikalisch begleitet von jazzigen Zwischentönen, poetischen Bildern und feinsinniger Choreografie.
Ein weiterer Höhepunkt war die Szene zu „In meiner Badewanne bin ich Kapitän“: Während Raabe sang, wurde eine durchsichtige kleine Badewanne voll mit Wasser und zwei Quietscheentchen auf die Bühne geschoben – begleitet von im Wasser blubbernden Trompeten.
Bei „Ich tanze mit dir in den Himmel hinein“ verschwanden Sänger und Tänzerin von der Bühne und tanzten illusioniert auf der Leinwand als Projektion über den Wolken weiter.
Begleitet von animierten Hummeln, Fahrrad fahrenden Tieren und humorvollen Orchester-Einblendungen verband sich Musik, Projektion und Theater zu einem ebenso leichten wie eleganten Abend.
Das Publikum feierte Max Raabe und sein Orchester mit stehenden Ovationen.
Zugaben: „Heut mach ich gar nix“, „Mein kleiner grüner Kaktus“ und schließlich „Das kleine Saxophon will schlafen gehen“, bei dem das Licht langsam erlosch und das gesamte Orchester in der Dunkelheit verschwand.
Text/Fotos: Hajo Boldt
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