Lüneburg, am Montag den 18.08.2025

Mehr Lohn, mehr Investitionen

von Carlo Eggeling am 30.04.2024


Auch wer gut verdient, findet nicht so schnell eine Wohnung -- die überwiegend städtische Gesellschaft LüwoBau könnte günstigen Wohnraum im Kreis schaffen. "In der Stadt kommt das Verdichten an seine Grenzen, in der Fläche ist noch Fläche", sagt DGB-Regionsgeschäftsführer Dr. Matthas Richter-Steinke. Zudem müsse die Infrastruktur angesichts von Klimawandel und Energiewende ausgebaut werden. Wie kürzlich IG-Metall-Chef Lennard Aldag nennt er als Beispiel das Eisenwerk: Der Betrieb brauche nicht nur Elektroöfen, die mit "grünem Strom" befeuert werden, sondern auch die entsprechenden millionenteuren Leitungen, die das Unternehmen mutmaßlich nicht selber finanzieren könne und wolle. Zwei lokale Themen zum 1. Mai.

Morgen rufen die Gewerkschaften zum Tag der Arbeit auf. Richter-Steinke rechnet mit rund 600 Teilnehmern, die sich um 10 Uhr am Theater zum Umzug treffen, gegen 11 Uhr soll die Kundgebung auf dem Lambertiplatz beginnen. Hauptredner ist Lars Niggemeyer, der vor rund zehn Jahren als Gewerkschafter an der Ilmenau gearbeitet hat, jetzt zeichnet er beim DGB in Hannover für den Bereich Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik verantwortlich. Er ist unter anderem Vertreter der Gewerkschaft in der niedersächsischen Landesarmutskonferenz.

Mehr Lohn, Freizeit und Sicherheit heißt das Motto der Arbeitnehmervertreter in diesem Jahr. Richter-Steinke verweist auf hohe Belastungen in der Arbeitswelt bei oftmals nicht ausreichendem Personal, dazu der Wandel unter anderem durch Künstliche Intelligenz, und zudem hätten viele mit steigenden Kosten für Mieten, Lebensmittel und Co zu kämpfen. Lohnerhöhungen, sichere Arbeitsplätze und genug Zeit, um sich zu erholen, seien Anliegen der Gewerkschaften.

Selbstverständlich positioniere sich der DGB gegen den Rechtsruck im Land. Eine Erklärung: "Alles wird schlecht geredet", sagt der DGB-Chef. Dabei könne die Regierung durchaus Erfolge vorweisen. Das Land brauche Investitionen um die Wirtschaft zu unterstützen und die Stimmung aufzuhellen. Also weg von Sparpolitik und Schuldenbremse -- das ein Hieb gegen die FDP und Finanzminister Lindner.

"Hohe Lohnabschlüsse fördern den Konsum", sagt Richter-Steinke. Gut für Handel und Steuereinnahmen. In Richtung Wirtschaft: Unternehmen investierten nicht, "da nicht klar ist, wohin die Richtung geht". Auch Firmenlenker bräuchten Sicherheiten.

Klare Worte in Richtung der AfD in der diesjährigen "Mai-Zeitung": "Die AfD hat im freiheitlich demokratischen Deutschland keine Existenzberechtigung! Es ist unsere demokratische Pflicht, der menschenfeindlichen Propaganda entschieden entgegenzutreten.„

Bei der Kundgebung sind weitere Gruppen und Organisationen vertreten, um auf ihre Arbeit aufmerksam zu machen. Wie immer geht es bei Bier, Selter; Bratwurst und Pommes samt Angeboten für Kinder und Livemusik gesellig zu.

Zwei weitere Veranstaltungen:
Am 13. Mai lädt die Gewerkschaft zu einer Aktion auf dem Uni-Campus ein. Es geht um nicht ausreichend abgesicherte Arbeitsverhältnisse.

 Am 23. Mai zieht sich eine "Demokratie-Meile" durch die Stadt. Hintergrund ist der 75. Geburtstag des Grundgesetzes. An Ständen vieler Verbände machen Kollegen auf die Werte der Demokratie aufmerksam. Damit verbunden ist ein Appell, an der Europa-Wahl im Juni teilzunehmen. Carlo Eggeling

Das Foto zeigt Matthias Richter-Steinke

© Fotos: ca.


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