Lüneburg, am Mittwoch den 16.07.2025

Metronom fährt weiter zwischen Lüneburg und Hamburg

von Landesnahverkehrsgesellschaft am 14.07.2025


Hansenetz wird ab Juni 2026 zwischen metronom und DB Regio aufgeteilt



Metronom und DB Regio sind ab 14. Juni 2026 die Betreiber des Hansenetzes, das unter anderem Hannover, Hamburg und Göttingen verbindet. Die Verträge laufen bis Dezember 2033. Größere Änderungen am Fahrplan soll es nicht geben.

· Neuer Zuschnitt des Hansenetzes für zwei Unternehmen soll mehr Verlässlichkeit bringen
· Schwabl: „Wir erwarten mehr Zuverlässigkeit“
· Züge behalten Lackierung der Landesnahverkehrsgesellschaft

Hannover, den 14. Juli 2025. Jetzt steht die Entscheidung fest: metronom und DB Regio sind die Betreiber, die künftig auf dem Hansenetz fahren werden. Die Neuausschreibung der Verträge war nötig geworden, da metronom wegen wirtschaftlicher Probleme darum gebeten hatte, den laufenden Vertrag vorzeitig zu beenden. Carmen Schwabl, Sprecherin der LNVG-Geschäftsführung sagt zum neuen Zuschnitt des Netzes: „Wir erwarten für die Zukunft mehr Stabilität und Zuverlässigkeit durch die Aufteilung auf zwei Betreiberunternehmen und deren Management- und Planungsressourcen.“

Um diese Linien geht es

Im größeren Los Nord wird metronom auch in den kommenden Jahren fahren. Das Unternehmen behält diese Linien:

RE 3 Hannover – Uelzen – Lüneburg – Hamburg
RE 4 Hamburg – Bremen
RB 31 Hamburg – Lüneburg
RB 41 Hamburg – Buchholz – Rotenburg/W. – Bremen
Im kleineren Los Süd heißt der künftige Betreiber DB Regio. Das Unternehmen fährt die Linie

RE 2 Uelzen – Hannover – Göttingen


Schwabl: „Bei Schwierigkeiten ein Unternehmen mehr, um Lösungen zu finden“

Hintergrund: Der ursprüngliche Vertrag sollte eigentlich von 2018 bis 2033 gelten. metronom, eine mehrheitliche Tochter des Netinera-Konzerns, hatte wegen erheblicher wirtschaftlicher Probleme Ende 2024 um die vorzeitige Vertragsbeendigung gebeten. Zuvor hatte das Unternehmen mehrmals den Fahrplan einschränken müssen, weil Lokführerinnen und Lokführer fehlten. „Die Unternehmensleitung muss künftig einen Schwerpunkt darauf legen, Personal auszubilden und auch langfristig zu halten“, sagt Schwabl.

metronom habe den Zuschlag für die Nordteil des Netzes bekommen, weil das Unternehmen das wirtschaftlichste Angebot vorgelegt habe. Genauso wie DB Regio das wirtschaftlichste Angebot für den Südteil vorgelegt hat. „Die Angebote bestätigen Erkenntnisse aus anderen Vergabeverfahren“, so Schwabl. „Die Summe, die die Aufgabenträger für das Hansenetz zahlen, liegt nun deutlich über den bisherigen Zahlungen.“ Mit Blick auf beide Betreiber sagt Schwabl: „Bei erneuten Schwierigkeiten im Netz haben wir nun ein Unternehmen mehr, um Lösungen für die Fahrgäste zu finden.“

Instandhaltung läuft weiter in Werkstatt in Uelzen

„Wir freuen uns, mit DB Regio einen weiteren Partner mit viel Erfahrung gewonnen zu haben“. sagt Schwabl mit Blick auf den zweiten Betreiber. Größere Veränderungen im Fahrplanangebot sind nicht geplant.

Die bereits heute auf den Hansenetz-Linien eingesetzten Doppelstockzüge kommen bei DB und metronom weiter zum Einsatz. Sie gehören der LNVG, auch die blau-gelb-weiße Lackierung bleibt unverändert. Alle Züge werden auch weiterhin in der Betriebswerkstatt Uelzen durch den Fahrzeughersteller ALSTOM instandgehalten. Für Reinigung der Züge innen und außen und Ver- und Entsorgung der Zugtoiletten bleiben die Bahnunternehmen verantwortlich.

Die LNVG hatte die Ausschreibung so gestaltet, dass jeder Bewerber maximal einen der beiden Teile des Netzes gewinnen konnte. So wurde sichergestellt, dass die Aufträge an verschiedene Unternehmen gehen und damit mehr Management- und Personalressourcen zur Verfügung stehen.

Daten zum Netz

Der Nordteil des Netzes, der von metronom gefahren werden wird, umfasst rund
6,5 Millionen Zugkilometer pro Jahr. Auftraggeberinnen sind hier die Freie Hansestadt Bremen, die Freie und Hansestadt Hamburg, Region Hannover und – als Federführer – die LNVG.

Auf den Südteil des Netzes, den die DB Regio fahren wird, entfallen rund 2,2 Millionen Zugkilometer pro Jahr. Region Hannover und LNVG – als Federführer – sind die Auftraggeberinnen.

Für das Netz bleibt es damit im Ganzen unverändert bei 8,7 Millionen Zugkilometern im Jahr. Eine Verlängerung beider Verträge bis Ende 2035 ist möglich.

Erläuterung: So funktionieren Vergabeverfahren

Um Betreiber für Bahnstrecken im Nahverkehr zu finden, sind nach gesetzlichen Vorgaben europaweite Ausschreibungen durchzuführen. Dabei legt die LNVG hohe Anforderungen fest, die die Bahnunternehmen akzeptieren müssen, wenn sie den Auftrag erhalten wollen. Den Zuschlag erhält das Unternehmen, das für die geforderten Standards – und mögliche Zusatzqualitäten – das beste Preis-Leistung-Verhältnis anbietet.

Um sich überhaupt bewerben zu können, müssen die Unternehmen nachweisen, vergleichbare Netze bereits betrieben zu haben. Auch muss nachgewiesen werden, dass das Unternehmen über die nötige fachliche und wirtschaftliche Leistungsfähigkeit für den Betrieb verfügt.

© Fotos: ca


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