Mindestlohn – Kompromiss statt Gerechtigkeit
von Winfried Machel am 28.06.2025Mindestlohn – Kompromiss statt Gerechtigkeit
Von Winfried Machel
Der heutige Beschluss der Mindestlohnkommission klingt nach Fortschritt: Ab 2026 soll der Mindestlohn auf 13,90 Euro steigen, ab 2027 auf 14,60 Euro.
Doch für rund 18.000 Beschäftigte im Landkreis Lüneburg, die bei einem Mindestlohn von 15 Euro profitieren würden, bleibt das ein enttäuschender Kompromiss. Wer heute in Pflege, Verkauf oder Gastronomie arbeitet, lebt oft trotz Vollzeit am Rand der Armut.
Selbst die Bundesregierung spricht vom Ziel eines „armutsfesten Mindestlohns“ – und verfehlt es bewusst. Die neue Lohnuntergrenze bleibt deutlich unter der Armutsgefährdungsschwelle, vor allem bei steigenden Mieten und Lebenshaltungskosten in unserer Region.
Die Mittelstands- und Wirtschaftsunion (MIT) Lüneburg warnt unterdessen vor Belastungen für kleine Betriebe. Diese Sorgen sind nicht unbegründet – aber sie dürfen nicht auf dem Rücken der Beschäftigten ausgetragen werden. Ein Lohn, der nicht zum Leben reicht, ist nicht tragfähig – weder sozial noch moralisch.
Lüneburg braucht keine Symbolpolitik, sondern ein klares Bekenntnis: Wer arbeitet, darf nicht arm sein. Punkt.
Kommentare
am 29.06.2025 um 07:39:55 Uhr
Die Mindestlohn-Debatte wird zu gar nichts führen, am wenigsten zu mehr Geld bei irgendwem. Denn den Mindestlohn muss auch irgendwer bezahlen. Dann bekommt nicht nur die Bäckereiverkäuferin Mindestlohn, sondern auch Putzfrauen und Lieferfahrer. Dann kostet n Brötchen 80ct und nicht mehr 50. macht aber nix, Hauptsache Mindestlohn 👍