Lüneburg, am Sonntag den 10.08.2025

Ministerpräsident kämpft für Standort Lüneburg

von SPD am 08.08.2025


Jungheinrich gehört zur Lüneburger Stadtfamilie“ –

IG Metall und Betriebsrat im Gespräch mit Ministerpräsident Olaf Lies und MdB Jakob Blankenburg

Lüneburg, 7. August 2025 – Vor dem Hintergrund der laufenden Diskussionen um die Zukunft des Jungheinrich-Werks in Lüneburg trafen sich heute Ministerpräsident Olaf Lies, Bundestagsabgeordneter Jakob Blankenburg, SPD-Landtagsabgeordneter Philipp Meyn, IG Metall-Geschäftsführer Lennard Aldag sowie Vertreter des Betriebsrats und Vertrauenskörpers zu einem intensiven Austausch. Auch mit Senior Vice President Operations Hr. Planko und der Werksleiter Hr. Hirt sprachen Jakob Blankenburg und Philipp Meyn ausgiebig. Ziel des Treffens war es, Perspektiven für den Standort zu entwickeln und die Bedeutung des Werks für die Region zu unterstreichen.
Ministerpräsident Olaf Lies forderte ein klares Bekenntnis des Unternehmens zu Niedersachen: „Wir wollen ein Konzept von Jungheinrich sehen – damit es weitergehen kann. Es braucht ein klares Bekenntnis zum Standort Lüneburg.“
Jakob Blankenburg, MdB, zeigte sich nach dem Rundgang durch das Werk beeindruckt: „Eine eindrucksvolle Einheit von Konstruktion, Entwicklung, Testfeld und Produktion in Sonderbau und Kleinserie – das macht doch Industrie made in Lüneburg aus.“
Philipp Meyn, Abgeordneter der SPD im Niedersächsischen Landtag, unterstrich die regionale Bedeutung: „Die Menschen hier zeigen Jungheinrich ist Teil der Lüneburger Industrie-DNA.“
Lennard Aldag, Geschäftsführer der IG Metall Celle-Lüneburg, ergänzte: „Wenn wir die Industrie im nordwestlichen Niedersachsen stärken wollen, müssen wir genau solche Standorte wie Lüneburg sichern – mit ihrer Innovationskraft, ihrer Belegschaft und ihrer engen Verzahnung von Entwicklung und Produktion.“
Yusuf Cengiz, Vertrauenskörperleiter der IG Metall, betonte die emotionale Bindung der Beschäftigten:
„Wir sind auch stolz, für Jungheinrich zu arbeiten und von hier für Kunden alle Wünsche möglich zu machen. Egal ob für REWE, ALDI, Kaufland und Industriekunden.“
Sven Nolte, Betriebsratsvorsitzender und IG Metall-Vertrauensmann, erinnerte an die Leistung der Belegschaft: „Während Corona haben wir unter quasi Verlagerungsbedingungen konstruiert – erst danach hörten die Qualitätsprobleme auf. Wenn wir zusammenarbeiten, sind wir am stärksten. Lüneburg ist eine besondere Einheit und Türöffner in neue Märkte für Jungheinrich.“
Florian Rebstock, Gewerkschaftssekretär der IG Metall, machte deutlich: „Sollten sich unsere Mitglieder in den kommenden Wochen für den Erhalt des Werks entscheiden, wird Jungheinrich den Standort Lüneburg neu beplanen müssen. So einen quasi familiären Zusammenhalt über alle Bereiche hinweg habe ich noch nicht erlebt. Jungheinrich wird hier auf eine rot-gelbe Wand treffen, wenn sie ihre Arbeit zum Erhalt des Standorts nicht macht.“
Die Gespräche zeigen: Der Standort Lüneburg ist nicht nur wirtschaftlich relevant, sondern auch emotional tief in der Region verwurzelt. Die IG Metall und die Beschäftigten setzen sich mit Nachdruck für die Zukunft des Werks und den Erhalt der Arbeitsplätze ein.

© Fotos: SPD


Kommentare Kommentare

Kommentar von I. Heinrichs
am 08.08.2025 um 11:20:48 Uhr
Vielen Dank für den Einsatz aller Kollegen am Standort Lüneburg! Gemeinsam haben wir die ganzen Krisen der letzten Jahre gemeistert und auch dieses Mal geben wir nicht einfach auf.
Sonderbau braucht die Nähe zwischen Produktion und Konstruktion und wir sind ein Team.
Kommentar von Mitarbeiter in Lüneburg
am 08.08.2025 um 20:41:59 Uhr
Wer glaubt die Produktion verlagern zu können, der hat keine Ahnung wie in Lüneburg gebaut wird.
Wer glaubt die Produktion verlagern zu können, der glaubt auch das wir Billy Regale nach Anleitung bauen.

Das kostbarste was ein Unternehmen hat ist das Wissen und die Erfahrung seiner Mitarbeiter. Wenn die Produktion in Lüneburg geschlossen wird, wird diese Erfahrung weggeschmissen und die Kollegen in den anderen Werken müssen diese - teilweise „schmerzhaften“ - Erfahrungen erst neu machen.

Wir haben teilweise sehr kritische Kunden, die schon beim Vorstand nachfragen wo ihr Fahrzeug bleibt, wenn das Fahrzeug nur droht einen Tag zu spät zu kommen.
Wie soll das funktionieren wenn die Fahrzeuge von unerfahrenen Leuten gebaut werden die keine Jahrzehnte Erfahrung in der Kleinserie oder im Sonderbau haben?

Der Monteur in Lüneburg - mit teilweise über drei Jahrzehnten Erfahrung in der Kleinserie oder im Sonderbau – bekommt eine Zeichnung oder einen Plan, er guckt sich die Zeichnung an und sagt: „Der Konstrukteur soll rauskommen, das funktioniert nicht, das hat letztes mal auch nicht funktioniert“.
An den neuen Standorten wird erst mal Tagelang, Wochenlang nach Zeichnung/Plan gearbeitet – es sieht auf den Plan ja erst mal plausibel aus - und dann merkt man, dass das nicht funktioniert.
Dann wird nach dem Konstrukteur gerufen, der aber nicht rauskommen kann weil er 400Km entfernt arbeitet.

Der Monteur in Lüneburg mit seinen Jahrzehnten an Erfahrung erinnert sich an Fahrzeuge wo er tagelang Rohre gebogen hat, Schläuche und Kabel verlegt hat, Halter und Abschaltungen gebaut hat, um dann bei der ersten Inbetriebnahme zu merken „scheiße das funktioniert so nicht“ nochmal von vorne.
Fünf Jahre, zehn Jahre später wird das Fahrzeug noch mal bestellt, der Monteur erinnert sich, „da war doch irgendwas, das hatte doch beim ersten Mal nicht funktioniert“ er fragt seinen Kollegen der ebenfalls schon Jahrzehnte dabei ist, zusammen können sie sich erinnern, so und so war das, darauf müssen wir unbedingt achten.
An den neuen Standorten werde die Kollegen genau die gleichen Fehler noch mal machen und das die nächsten 10 Jahre, 15 Jahre, 20 Jahre.........

Wir erinnern uns an die kritischen Kunden, hat der Kunde wirklich Verständnis dafür das sein Fahrzeug eine Wochen, zwei Wochen, einen Monat oder auch mal mehrere Monate später fertig wird, nur weil die Erfahrung der Lüneburger Kollegen weggeschmissen wird? Ich glaube nicht.
Gibt der Kunde dem Jungheinrich Konzern wirklich eine Chance erneut Jahrzehnte an Erfahrung in der Kleinserie oder im Sonderbau aufzubauen? Ich glaube nicht.
Der Kunde wird dem Jungheinrich Konzern den Rücken zu drehen.
Kommentar von Marcus Eggers
am 09.08.2025 um 06:51:04 Uhr
Wo war eigentlich der Minister als bei uns in Lüneburg bei Yanfeng früher Fibrit in den letzten Jahren ca.1000 Mitarbeiter abgebaut wurden?


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