Lüneburg, am Montag den 18.08.2025

Mutmaßlicher Brandstifter hinter Gittern

von Carlo Eggeling am 30.12.2022




Mit dem Brandstifter unter einem Dach

Polizei nimmt nach Feuer in der Herberge Verdächtigen fest. Weitere Meldungen: Zwei Jugendliche fallen immer wieder auf

Es war schnell klar, dass die Polizei den mutmaßlichen Brandstifter auf dem Gelände der Herberge finden würde -- die Beamten konnten Videoaufzeichnungen auswerten. Zudem waren Bewohner aufgebracht und redeten: Ein Brandstifter in ihren Reihen ist eine Gefahr für alle. Die Beamten nahmen 19-Jährigen fest, er saß am Freitagnachmittag in einer Zelle Auf der Hude. Polizeisprechein Julia Westerhoff bestätigte, dass ihre Kollegen in Zusammenarbeit prüfen, ob ein Haftbefehl beantragt werde.

Wie berichtet, war am Donnerstagnachmittag im Hinterhaus der Unterkunft Beim Benedikt, der sogenannten Baracke, in einem Waschraum ein Feuer ausgebrochen. Mehrere Papierspender loderten. Bewohner und Mitarbeiter löschten, trotzdem rückte die Feuerwehr an, die das Gebäude belüftete. Die betroffenen 15 Bewohner konnten in ihre Räume zurückkehren.

Sie erzählten, was nun auch die Polizei schildert: Es habe im Laufe des Tages mehrere Feuer gegeben, alle gelöscht. Der 19-Jährige, gegen den der Vorwurf der schweren Brandstiftung erhoben wird, ist kein Unbekannter. Die Ermittler bringen ihn in Verbindung mit einem Feuer vor rund zwei Wochen nahe der Psychiatrischen Klinik. Zudem ist er wegen Belästigungen und des "Missbrauchs von Notrufen" aufgefallen. Den Sachschaden in der Herberge schätzt die Polizei auf rund 5000 Euro.

Ein illustres Duo

Die beiden sind 14 und 17 Jahre alt und beschäftigen die Polizei immer wieder. Beide seien -- mutmaßlich -- jeweils für Dutzende Straftaten verantwortlich, heißt es von der Pressestelle der Polizei. An den Weihnachtstagen wurden die Beamten in Schulzentrum nach Embsen gerufen: Einbruch. Die Kollegen stoppen im Gebäude zwei Bekannte -- das illustre Duo. Die jungen Männer sollen Scheiben eingeschlagen und versucht haben, mit einer Schleifmaschine einen Tresor aufzubrechen. Wahrscheinlich seien die beden mit einem Roller in den Landkreise gebrummt, den sie ein paar Tage zuvor am Springintgut gestohlen haben könnten. Ein Sachschaden, der in die Zehntausende gehe.

In der Polizeimeldung ist die Enttäuschung der Ermittler aus dem Jugendkommissariat mitzulesen: "Nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen und nach Rücksprache mit der Staatsanwaltschaft aber wieder entlassen."

Möglicherweise hätten die beiden Jungen, die des Öfteren bei ihrem Treiben mit einem 14 Jahre alten Mädchen aufgegriffen wurden, für einen Einbruch in eine Mensa am Schwalbenberg verantwortlich. Die Tat würde sozusagen ins Raster passen.

Die beiden sind in den vergangenen Monaten immer wieder aufgefallen, vor allem wegen Eigentums- und Sachbeschädigungsdelikten. Da es sich um Jugendliche handelt, greift das Jugendrecht, das vor allem aus erzieherischer Sicht auf die Beschuldigten blickt. So sind in das Verfahren unter anderem Jugendämter in das Verfahren eingeschaltet. Zudem handelt es sich aus strafrechtlicher Sicht bislang zumeist um eher kleinere Vergehen, das hat sich nun geändert. Gleichwohl, so heißt es aus Polizeikreisen, sehe man die Fülle der Taten und arbeite mit "Hochdruck" an einer Lösung.

Vor gut einem Jahr gab es einen ähnlichen Fall. Damals brannte es alle naselang. Es dauerte Monate, bis zwei junge Frauen so viele Vergehen angesammelt hatten, um sie hinter Gitter zu bringen. Die Ermittler trugen Vorwürfe zusammen, die schließlich Staatsanwaltschaft und Jugendrichter überzeugten.

Automatenaufbrecher gefasst

Offenbar war Norddeutschland ihr Betätigungsfeld: Die Polizei Rotenburg fasste jetzt vier mutmaßliche Täter, nachdem in zwei Orten Automaten aufgebrochen worden waren. Bei Durchsuchungen der Wohnungen und der Autos der Verdächtigen fanden die Ermittler große Mengen Zigaretten. Das Quartett im Alter zwischen 27 und 38 Jahren soll auch in Mecklenburg-Vorpommern zugeschlagen haben. Die Staatsanwaltschaft Stralsund habe Haftbefehle beantragt und genehmigt bekommen, heißt es im Polizeibericht. Die Beschuldigten sitzen in Bremervörde in Untersuchungshaft. Aus anderen Orten, auch in der Region, sind ähnliche Taten bekannt. ca

Das Foto (ca) zeigt den Waschraum, in dem die Feuer gelegt wurden.

© Fotos: ca


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