Nach 45 Jahren entspannt über die Ziellinie: Tschüss, Thomas Wiebe!
von Hansestadt Lüneburg am 01.04.2022HANSESTADT LÜNEBURG. – Wenn Thomas Wiebe so dasitzt und auf 45 Jahre Berufsleben bei der Hansestadt Lüneburg zurückblickt, dann will man das kaum glauben. 45 Jahre bei einem Arbeitgeber? Das allein reicht heute zum Staunen. Wer sich länger mit ihm unterhält, ist immer um einen guten Rat weiter, um eine nette Anekdote oder einen anderen interessanten Einblick ins Rathaus. Dabei sind die Episoden, die er zum Besten gibt, immer freundlich und zugewandt. So quer kann diesem Mann kaum mal jemand kommen, dass er tatsächlich die Fassung verliert oder böse wird. Und wieso überhaupt Rente? Thomas Wiebe wirkt locker 10 Jahre jünger als die 65, die er inzwischen erreicht hat. Aber nein, stimmt alles. Die Geschichten, der interessante Berufsweg und die Sache mit dem kommenden Ruhestand für ihn.
Thomas Wiebe geht als Bereichsleiter für Klimaschutz und Nachhaltigkeit, seine letzte Station bei der Hansestadt Lüneburg. Seit 2019 hat Thomas Wiebe die Führung dieser wachsenden Abteilung inne, unter seiner Regie entwickeln sich zum Beispiel das Stadtentwicklungskonzept und das Projekt Zukunftsstadt 2030+.
Noch mehr Lüneburgerinnen und Lüneburger kennen ihn aber vermutlich aus der Station davor: Von 2002 bis 2019 war Thomas Wiebe Bereichsleiter für Schule, Kultur und Sport, 2013 kam noch die Kita-Verwaltung dazu. Er hat viele Reformen und gesellschaftliche Veränderungen in der Zeit mitbegleitet… Abschaffung der Hauptschule, der Orientierungsstufe, Einführung der Oberschulen und der Integrierten Gesamtschule, G8, G9, Ganztagsschule, ein ganz anderer Stellenwert von Kinderbetreuung von der Krippe bis zum Hort. „Da war und ist viel in Bewegung“, erinnert sich der gebürtige Lüneburger, der selbst zwei erwachsene Töchter und einen Enkel hat. Und der den Weg zur Stadtverwaltung damals, 1977, nach dem Abi auf dem Wirtschaftsgymnasium absolut naheliegend fand.
So gab es im Rathaus praktisch kein Themenfeld, mit dem er betraut wurde, für das er sich nicht irgendwie begeistern konnte. Ob das Ratsbüro, wo er nach der Ausbildung fünf Jahre vieles kennen lernte („tolle erste Stelle, man bekommt wertvolle Einblicke in die Verwaltungsführung und die politische Arbeit“). Oder das Bauverwaltungsamt, wo er bis Mitte 30 blieb und das frühe Management der Bauabteilung mit aufgebaut hat („statt mit Excel damals noch mit Multiplan von der Firma Telenorma“). Mit der Auflösung des kommunalen Rechenzentrums hielt die EDV unmittelbar Einzug in die Büros, nach und nach schrieben alle ihre Briefe selbst am PC. Wiebe hat diese Umstellung fast zehn Jahre begleitet, „dann wurde es mir zu technisch“, Zeit für einen Wechsel. Erst zur Stadtsanierung mit damals „drei spannenden Sanierungsgebieten“ – und dann in die langjährige Leitungsrolle für den Bereich Bildung mit Schule, Kultur, Kita und Sport.
Apropos Sport: Auch, wer Thomas Wiebe nur flüchtig kennt, weiß bald, dass sein Herz für den Fußball schlägt. Besonders für den LSK Hansa. Auf seinem Schreibtisch liegt ein entsprechendes Mousepad, schon etwas abgearbeitet. In sportlichen Ehrenämtern ist er sogar noch länger aktiv als im Rathaus: seit 50 Jahren, etwa als Jugendtrainer und Liga-Obmann. Ein Mann mit Ausdauer – die ihn jetzt tiefenentspannt über die Ziellinie Richtung Ruhestand trägt.
Bildunterschrift:
Das Mousepad des Lieblingsvereins auf dem Tisch, den Würfel mit den Nachhaltigkeitszielen in der Hand und ein gewinnendes Lächeln im Gesicht: So geht Thomas Wiebe nach 45 Jahren im Rathaus in den Ruhestand.
Foto: Hansestadt Lüneburg
März 2022
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