Nach der Feuern in Laave ermittelt die Polizei gegen einen 31-Jährigen
von Carlo Eggeling am 22.05.2025Seit drei Jahren brennt es immer wieder im Amt Neuhaus, jetzt haben die Ermittlungen der Polizei möglicherweise einen Erfolg. Für Brände in Laave haben die die Ermittler einen Mann aus der Nachbarschaft im Visier. Das bestätigt der Sprecher der Lüneburger Staatsanwaltschaft Jan Christoph Hillmer: "Bezüglich mehrerer Brände, die die gleiche konkrete Örtlichkeit in Laave betroffen haben, hat sich ein Anfangsverdacht ergeben gegen einen 31-jährigen Beschuldigten, bei dem auch bereits durchsucht wurde. Es steht der Vorwurf der schweren Brandstiftung."
Wie berichtet, brannte es mehrmals an einen unbewohnten Gehöft in Laave, so standen beispielsweise Wohnwagen in Flammen. Die Eigentümer des Hofes sollen nicht im Amt Neuhaus wohnen, heißt es von Anwohnern, gemacht werde wenig an der Immobilie. Die Wohnwagen sollen bei Besuchen als Unterkunft gedient haben. In der dörflichen Gemeinschaft auf der anderen Seite der Elbe kennt man sich, daher sollen Bekannte überrascht reagiert haben, als sie den Namen Beschuldigten hörten, der Mann gelte als unbescholten.
Staatsanwalt Hillmer äußert sich nicht zu einem möglichen Motiv des Verdächtigen: "Der Verteidiger hatte bereits Akteneinsicht und Gelegenheit zur Stellungnahme, ohne dass eine Einlassung abgegeben wurde. Derzeit sind die Akten wegen weiteren Ermittlungen zur Polizei versandt. Das Ermittlungsverfahren ist demgemäß noch nicht abgeschlossen, weswegen derzeit keine weiteren Angaben erfolgen können. Insbesondere Angaben zu einer möglichen Tatmotivation sind in der Regel erst mit Abschluss der Ermittlungen verlässlich möglich."
Mit diesem Zwischenstand der Ermittlungen scheint sich zu bestätigen, was unter anderem in Feuerwehrkreisen vermutet wird, dass mindestens zwei Täter im Amt Feuer legen. Bekanntlich lodern immer wieder Flammen in Wäldern und Wiesen rund um Neuhaus, dazu kommen brennende Gelbe Säcke und anderer Unrat.
Laut Polizei begann die Serie der Brandstiftungen in und um Neuhaus im März 2022. "Wir zählen mehr als 50 Ereignisse dazu", sagt Polizeisprecherin Julia Westerhoff. In der Masse seien es Flächen- und Waldbrände gewesen. Einen konkreten Tatverdacht gebe es noch nicht, die Polizei fahre mehr Streife -- offen und verdeckt. Doch ein Zugriff gelang noch nicht.
Brandermittlungen sind schwierig, da Beweismittel in der Regel verbrennen. Unter Ermittlern heißt es gern: "Am besten erwischen wir einen noch mit dem Streichholz in der Hand." Federführend bei den Ermittlungen sind Beamte aus Lüchow. Das soll eine bewusste Entscheidung sein, um unvoreingenommen an die Sache heranzugehen.
Für die Feuerwehren sind die ständigen Brände eine große Herausforderung, zeitweilig kamen die Kameraden kaum aus den Stiefeln, weil alle naselang Flammen loderten, oftmals an mehreren Stellen kurz nach einander. Feuerwehr ist Ehrenamt -- Einsatz neben dem normalen Job. Carlo Eggeling
Das Bild zeigt einen Feuerwehreinsatz bei Neuhaus im April 2025.
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