Lüneburg, am Montag den 06.10.2025

Neue Ideen für eine wirtschaftlich starke Zukunft

von IHKLW am 22.08.2025



Beim IHKLW-Sommerfest mit dem Trendforscher Matthias Horx verfolgten rund 600 Gäste im Museumsdorf Hösseringen die Debatte über Zukunftsthemen der regionalen Wirtschaft

Mitten im Herzen ihres Bezirks hat die Industrie- und Handelskammer Lüneburg-Wolfsburg (IHKLW) gestern ihr Sommerfest gefeiert – und rund 600 Gäste ins Museumsdorf Hösseringen eingeladen. Unter dem Motto „Tradition trifft Transformation“ standen zentrale Fragen der wirtschaftlichen Zukunft auf der Agenda: Fachkräfte, Sicherheit und Resilienz sowie die Perspektiven Niedersachsens als Wirtschaftsstandort.

„Das Sommerfest ist für uns der Ort, an dem wir mit Politik, Wirtschaft und Gesellschaft über die wichtigen Themen und Herausforderungen sprechen, die unsere Region bewegen“, betonte IHKLW-Präsident Andreas Kirschenmann.

Zukunftsforscher Horx: Krisen als Entwicklungschance
Einer der Höhepunkte war die Keynote des Trend- und Zukunftsforschers Matthias Horx. Unter dem Titel „Krisen als Entwicklungschance. Erfolgreich handeln in schwierigen Zeiten“ rief er dazu auf, den Blick stärker auf die Chancen künftiger Entwicklungen zu richten. Zukunft entstehe, so Horx, wenn man die Welt nicht aus der Vergangenheit, sondern aus der Perspektive des Morgen betrachte. Unternehmen müssten dabei stärker auf eine „humanistische Zukunftskultur“ setzen, in der Mitarbeitende nicht als ersetzbare Einheiten, sondern als Menschen mit schöpferischem Potenzial gesehen würden. Auch beim Einsatz neuer Technologien wie Künstlicher Intelligenz gehe es um Haltung: Sie dürfe nicht entmenschlichen, sondern müsse Mitarbeitende unterstützen.

Talkrunden zu Sicherheit und Fachkräften
Im anschließenden Gespräch mit Horx betonte IHKLW-Präsident Kirschenmann, dass die erfolgreiche Integration von Robotik und KI in die Wertschöpfungsketten wichtig für den Erhalt und die Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit seien. „Aber die Basisthemen Fachkräftesicherung, Infrastrukturausbau und Bürokratieabbau dürfen wir nicht aus den Augen verlieren. Sie sind die Voraussetzung, damit Zukunft erst gelingen kann.“ Die Politik gefährde mit Diskussionen über Steuererhöhungen die tragende Säule des Mittelstands, der längst an der wirtschaftlichen Belastungsgrenze agiere und international um seine Wettbewerbsposition ringe. Er warnte davor, die Digitalisierung nur als Effizienzwerkzeug zu verstehen – stattdessen müsse sie echte Innovationskraft entfalten. Dazu müssten Politik und Verwaltung rasch Rahmenbedingungen schaffen, die den Mittelstand stärken, Bürokratie abbauen, verlässliche digitale Infrastruktur liefern.

Beim Talk zum Thema Sicherheit und Resilienz machte Kirschenmann deutlich: „Sicherheit ist heute ein Standortfaktor – vom Schutz kritischer Infrastruktur über resiliente Lieferketten bis hin zur Cyberabwehr. Wir brauchen mehr Resilienz und europäische Zusammenarbeit.“

Die Verantwortung für die Fachkräftesicherung wurde anschließend in den Mittelpunkt gestellt. Cécile Meyer-Bartsch, Geschäftsleitung der Mölders Holding GmbH und Mitglied der IHKLW-Vollversammlung, plädierte unter anderem für eine Unternehmenskultur, „in der Personalentwicklung und Wertschätzung denselben Stellenwert haben wie Umsatzziele“.

Zukunft Niedersachsen: Minister Tonne zu Gast
Zum Abschluss des Bühnenprogramms sprach Niedersachsens Wirtschaftsminister Grant Hendrik Tonne über seine Pläne. „Niedersachsen hat als Energie- und Autoland beste Voraussetzungen, ein starker Wirtschaftsstandort zu bleiben – bei allen Herausforderungen, die diese Zeiten mit sich bringen“, sagte Tonne. Entscheidend sei, die Infrastruktur auszubauen, die Bauwirtschaft zu stärken und die Digitalisierung in Wirtschaft und Verwaltung voranzubringen. Auch die E-Mobilität müsse bezahlbar werden, damit die Transformation der Automobilindustrie gelinge.

Tonne kündigte ein millionenschweres Infrastruktur-Paket an, was IHKLW-Hauptgeschäftsführer Michael Zeinert begrüßte: „Leistungsfähige Verkehrs- und Mobilitätsstrukturen sind essenziell für Wachstum, Wohlstand und die Fachkräftegewinnung. Entscheidend ist jetzt, dass Bund und Land Projekte wie die A 39 wirklich zügig umsetzen.“

Nach dem Bühnenprogramm tauschten sich die Gäste in feierlicher Atmosphäre zwischen historischen Gebäuden zu Matrosenbeats der Band Mahoin aus. Für Unterhaltung sorgten eine Cocktailshow und Karikaturisten, die für die Gäste bleibende Erinnerungen kreierten.
***

© Fotos: IHKLW


Kommentare Kommentare


Zu diesem Artikel wurden bisher keine Kommentare abgegeben.



Kommentar posten Kommentar posten

Ihr Name*:

Ihre E-Mailadresse*:
Bleibt geheim und wird nicht angezeigt

Ihr Kommentar:



Lüneburg Aktuell auf Facebook