Lüneburg, am Montag den 18.08.2025

Oase flexibel

von Carlo Eggeling am 18.07.2024


Großes Aufatmen an der Grapengießerstraße -- erst einmal: Arbeiter der Stadt bauten am Dienstag in Höhe des Bekleidungshauses eine Bank ab. Geschäftsleute berichten, dass sie seit Wochen genervt sind, weil sich das Sitzmöbel zu einem Treffpunkt der Halbliter-Fraktion entwickelt habe. Mit den üblichen Begleiterscheinungen: Gegröle, aggressive Stimmung, Müll und Hauseingänge, die als Abladeorte für menschliche Bedürfnisse missbraucht werden.

"Wir haben uns mehrmals an die Oberbürgermeisterin gewandt, ohne eine Reaktion", berichtet eine Unternehmerin. Auch das Ordnungsamt habe man eingeschaltet, ohne dass sich letztlich etwas am Zustand verändert habe. "Wir waren glücklich, als die Bank verschwand, aber dann kam die Grüne Oase."

Die blumige Ruhe-Insel sollte dort zum Verweilen einladen. "Ich bin raus und habe gefragt, ob das der Ernst ist", schildert eine Anliegerin, andere pflichten ihr bei. Die fröhlichen Zecher würden es noch gemütlicher haben. Sie schilderte das Elend. Doch die städtischen "Insulaner" hätten gar nichts von den Beschwerden gewusst: "Die sagten, davon hören wir zum ersten Mal. Ich kann gar nicht glauben, dass man in der Verwaltung nicht miteinander spricht."

Großes Lob spenden die Geschäftsleute daher Uta Hesebeck, die in der Bauabteilung für die Oasen verantwortlich zeichnet: "Die hat gesagt, dann bauen wir die unten an der IHK auf." Gesagt, getan.

Was sagt das Rathaus? "Wir beobachten die Situation in der Innenstadt genau und können deshalb flexibel reagieren. Unmittelbar vor dem Aufbau der Grünen Oase in der Grapengießerstraße haben uns Geschäftsleute im Gespräch berichtet, dass die dort bereits vorhandene Bank ein Anlaufpunkt der hiesigen Trinkerszene ist. Aus diesem Grund fiel spontan die Entscheidung, die Bank zu entfernen und die Grüne Oase nach Absprache mit der IHK vor deren Gebäude zu platzieren. Dort werden die Möbel zunächst stehen bleiben."

Wie berichtet, gibt es auch am Sand Unmut über die Treffpunkte der alkoholkranken Szene. Dort ließ die Stadt eine Bank vor Verlagsgebäude der LZ entfernen. Allerdings sind die Betroffenen damit nicht verschwunden. Streetworker sollen das Problem entschärfen, auch über andere Treffpunkte werde nachgedacht. Carlo Eggeling

Die Bilder zeigen die Oase vor der wegen Bauarbeiten leergezogenen IHK sowie den eigentlich geplanten Standort im oberen Bereich der Grapengießerstraße.

© Fotos: ca


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