Hochwasserübung an der Elbe: Katastrophenschutz-Stab probt den Notfall
von Landkreis Lüneburg am 20.05.2025(lk) Eine bedrohliche Hochwasserlage an der Elbe: Zwischen Bleckede und Hohnstorf steigen die Pegelstände dramatisch. Um 7:30 Uhr ruft Landrat Jens Böther den Katastrophenfall aus – mehr als 4.500 Menschen müssen in Sicherheit gebracht werden. Was wie ein akuter Ernstfall klingt, war zum Glück diesmal nur das Ausgangsszenario für eine umfassende Katastrophenschutzübung am Samstag (17. Mai 2025) in der Feuerwehrtechnischen Zentrale (FTZ) in Scharnebeck. Rund 100 Einsatzkräfte aus Verwaltung, Feuerwehr, Hilfsorganisationen sowie Verbindungsbeamte von Polizei, Technischem Hilfswerk und Bundeswehr arbeiteten eng zusammen. Ziel der Übung war es, Abläufe und Entscheidungswege zu testen und weiter zu optimieren – für ein effektives und schnelles Handeln im Ernstfall. „Im Katastrophenfall kümmern wir uns um die Versorgung der Bevölkerung, informieren die Öffentlichkeit und koordinieren die Einsatzkräfte“, erklärt Sascha Westermann, Fachgebietsleiter für Brand- und Katastrophenschutz beim Landkreis Lüneburg. „Gerade bei Hochwasser zählt jede Minute – unsere Prozesse müssen reibungslos funktionieren. Die Menschen im Landkreis verlassen sich darauf, dass wir im Notfall vorbereitet sind.“ Das letzte Hochwasser ereignete sich 2013 mit rund 4.100 aktiven Einsatzkräften. Am wahrscheinlichsten sind für den Landkreis Lüneburg vier Szenarien: Hochwasser, Waldbrand, Sturm oder Stromausfall. Die Mitglieder des Katastrophenschutzstabes und der Technischen Einsatzleitung wurden in Teams aufgeteilt, um ihre Aufgaben effizient zu bewältigen. Auf Monitoren konnten die Beteiligten die sich entwickelnde Lage an den Deichen verfolgen. Regelmäßige Lagebesprechungen ermöglichten eine enge Abstimmung aller Beteiligten. Ein besonderer Fokus der Übung lag auch auf der Kommunikation mit der Bevölkerung: Wo können sich Betroffene melden? Wie werden sie über Gefahrenlagen informiert? Im Szenario wurde etwa eine telefonische Notfallnummer für Bürgerinnen und Bürger eingerichtet. Auch die Zusammenarbeit mit den lokalen Deichverbänden spielte eine wichtige Rolle: Gemeinsam mit dem Artlenburger Deichverband sowie dem Neuhauser Deich- und Unterhaltungsverband sicherten Einsatzkräfte im Rahmen der Übung simuliert die Deiche. Im Anschluss an die Übung findet nun eine differenzierte Auswertung statt. Die Erkenntnisse daraus fließen in die Sonderpläne für den Katastrophenschutz des Landkreises Lüneburg ein. „So stellen wir sicher, dass wir im Ernstfall bestmöglich vorbereitet sind“, sagt Sascha Westermann. Den Text sowie ein Foto finden Sie im Anhang. Foto: Landkreis Lüneburg BU: Haben die Lage im Blick: (v.l.) Sascha Westermann (Fachgebietsleiter für Brand- und Katastrophenschutz beim Landkreis Lüneburg), Landrat Jens Böther, Stefan Ostermann (Leiter der Technischen Einsatzleitung) und Erste Kreisrätin Yvonne Hobro.
© Fotos: Landkreis Lüneburg
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