Lüneburg, am Samstag den 03.05.2025

Peter Zurheide im Ruhestand: Grünplanung war ihm eine Freude

von Hansestadt Lüneburg am 01.04.2022


HANSESTADT LÜNEBURG. – Eigentlich hatte er sich bei der Lüneburger Verwaltung damals, 1985, eher etwas halbherzig beworben. Schließlich wollte Peter Zurheide eigentlich in die Großstadt. Nach dem Studium in Osnabrück und erster Berufspraxis in Braunschweig schien Lüneburg keine große Herausforderung. Geblieben ist er mit Frau und zwei kleinen Kindern dann doch, gern sogar, hat über die Jahre viele Landschaften und Spielplätze in der Stadt mitgestaltet. „Das ist das Schöne an dem Job“, sagt er, „man hinterlässt Spuren.“ Und auch, wenn er das Gefühl hat „noch längst nicht fertig zu sein“, so müssen nun andere die Spuren weiterführen und auch eigene hinterlassen. Denn der langjährige Bereichsleiter Grünplanung, Friedhöfe und Forsten geht jetzt, mit 65 Jahren, in den Ruhestand.



Peter Zurheide hat seinen Beruf von der Pike auf gelernt, denn „eine gewisse Gründlichkeit“ liege ihm als gebürtiger Bielefelder in den Genen, meint er. Nach der Schule machte er eine Ausbildung zum Landschaftsgärtner, arbeitete ein Jahr in dem Bereich. Anschließend folgte das Studium zum Diplom-Ingenieur für Landespflege. Angekommen in Lüneburg, gab es noch den so genannten Regiebetrieb, so nannte man den Bauhof der Gärtner damals: Gelegen oben in Kaltenmoor als Stadtgartenamt mit Gewächshäusern und Aufzuchtbeeten, denn die Pflanzen für die städtischen Beete wurden selbst gezogen. „Schön, aber defizitär“, erinnert sich Zurheide. Um die Jahrtausendwende der Umbruch und die Geburtsstunde der AGL, die die praktischen Aufgaben übernahm. Zurheide steuerte fortan vom Rathaus aus die vielen Grün-Projekte und auch die Kärrnerarbeit, wie das Management von Ausgleichsflächen, also grüne Ersatzflächen für Eingriffe etwa durch Baugebiete („das ist auch spannend, sieht nur niemand“).



Seine schönsten Projekte? Peter Zurheide überlegt: Der Kreidebergsee hat ihn über die 36 Jahre begleitet. Als er anfing, wurde das Areal rund um den See, eine ehemalige Tongrube, gerade als Erholungsfläche angelegt. Da hat er sich um die Modellierung der Wege und die Gestaltung der Aussichtspunkte mitgekümmert. Aktuell erhält der Spielplatz eine ziemlich einzigartige Rutsche. Der Kreidebergsee zählt auch mit zum Grünband Innenstadt, das sich wie ein grüner Faden von der Bastei zum Kalkberg ziehen soll. „Da stehen noch tolle Maßnahmen an, die sind bei meinem Team in guten Händen.“ Die Nachfolge ist ausgeschrieben, aber noch nicht entschieden.



Auch die Spielplätze in der Altstadt, am Liebesgrund und vielerorts mehr entstanden in Zurheides Zeit. Die Grüngestaltung vieler Neubaugebiete in Ochtmissen, wo er nach wie vor wohnt, in Häcklingen, Rettmer und Bülows Kamp, aber auch von Außenanlagen diverser Kitas und Schulen hat er geplant und mitgestaltet. Das war ihm eine Freude: Mit der Natur und dem Gelände arbeiten, draußen sein, der Mix aus Natur, Technik und Kreativität. Jeder Tag war anders, begann nicht selten mit den Anfragen und Sorgen, die Bürgerinnen und Bürger bis zum Morgen auf dem Anrufbeantworter oder im Mail-Postfach hinterlassen haben. Das ist zuletzt mehr geworden. „E-Mails schreiben sich leichter. Und das Bewusstsein fürs Grün hat sich deutlich entwickelt.“



Peter Zurheide kümmert sich jetzt vor allem ums heimische Grün, „da wartet viel in Haus und Garten“. Aber vor Langeweile ist ihm sowieso nicht bang. Da sind seine Frau, die zwei Söhne und die vier Enkel vor. Und die Modelleisenbahn. Und auch das Reisen. Vielleicht mal in den Süden statt wie so oft mit dem Rad nach Norwegen? Wenn er daran so denkt, geht ein Lächeln über sein freundliches Gesicht …



Bildunterschrift:

Unzählige Male hat Peter Zurheide als Bereichsleiter für Grünpflege zur Blütezeit über die Magnolien im Rathausgarten Auskunft gegeben. Kein Wunder, dass er sich für sein Abschiedsfoto diesen Hintergrund ausgesucht hat.



Foto: Hansestadt Lüneburg

März 2022

© Fotos: Hansestadt Lüneburg


Kommentare Kommentare


Zu diesem Artikel wurden bisher keine Kommentare abgegeben.



Kommentar posten Kommentar posten

Ihr Name*:

Ihre E-Mailadresse*:
Bleibt geheim und wird nicht angezeigt

Ihr Kommentar:



Lüneburg Aktuell auf Facebook