Polizei geht gegen mutmaßliche Dealer in Bad Bevensen vor -- Hintergrund
von Carlo Eggeling am 23.03.2023
Es wirkt wie eine Ernte: Erneut ist die Polizei gegen den lokalen Drogenhandel vorgegangen. Am Mittwochabend durchsuchten rund 30 Beamte in der Begleitung von Steuerfahndern in Bad Bevensen eine Shisha-Bar, einen Pizza-Lieferdienst und eine Wohnung. Die Beamten nahmen Drogen und mehrere illegale Spielautomaten mit -- in einem der Daddelkästen war Marihuana gebunkert. Im Fokus stehen zwei 23 Jahre alte Männer aus Bad Bevensen und Lüneburg. Der Vorwurf: Das Duo soll die die Kurstadt mit Cannabis berauscht haben. Beide Beschuldigte sind auf freiem Fuß.
Laut Polizei müssen Spielautomaten unter anderem wegen der fälligen Steuern bei Behörden angemeldet werden, das sei in den Lokalen nicht erfolgt. So steht der Vorwurf des illegalen Glücksspiels im Raum.
Wie bei LA berichtet, hat die Kripo bereits vor Jahren eine Einheit ins Leben gerufen, die für sogenannte Strukturermittlungen zuständig ist. Mehrere Kollegen fügen Ermittlungen zusammen, haben im Blick, wo Einnahmen aus dem Drogenhandel bleiben könnten, unter anderem in Immobilien beziehungsweise im Ausland. So lautet eine Vermutung, dass Beschuldigte Bares etwa in den Libanon transferiert haben. Dieser Hintergrund gepaart mit laufenden Ergebnissen aus Ermittlungen lässt die Polizei immer wieder zuschlagen. Es gab bereits mehrere Verfahren vor dem Landgericht am Markt, die mit mehrjährigen Haftstrafen endeten.
Aus Polizeikreisen ist zu hören, dass der aktuelle Fall "in den Dunstkreis" bereits laufender Verfahren gehört. Anfang Februar gingen die Beamten in Uelzen gegen zwei 29 und 31 Jahre alte Brüder und ihre mutmaßlichen Komplizen vor. Sie gelten als wesentliche Akteure in der Drogenszene der Zuckerstadt. Die Geschwister wiederum sollen ihre Ware auch von Lüneburger Dealern bezogen haben, die sich gerade vor dem Landgericht Lüneburg verantworten müssen -- sie sollen aus Hamburg Marihuana, Kokain und Amphetamie geholt und an der Ilmenau verkauft haben. Wobei Ilmenau eben auch "Unterhändler" im Kreis Uelzen meinen könnte.
Polizeisprecher Kai Richter bilanziert: "Den Einsatz und die Maßnahmen wertet die Polizei als Erfolg bei der Bekämpfung des illegalen Drogenhandels in der Kurstadt. Die weiteren Umfeld-Ermittlungen dauern an." Da steckt eine Ankündigung drin: Die Ermittler dürften weitere Verfahren starten, weil sie weitere Erkenntnisse gewinnen. Da könnte es dann zu den nächsten unangekündigten Hausbesuchen kommen. Carlo Eggeling
Die Fotos zeigen das Vorgehen der Polizei in Bad Bevensen.
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