Lüneburg, am Dienstag den 08.07.2025

Polizisten laufen schneller und stellen Verdächtigen

von Carlo Eggeling am 13.06.2024


Der Zufall hat geholfen: Anwohner bemerkten in der Nacht, dass sich jemand in Häcklingen an einem Handwerker-Transporter zu schaffen machte -- Anruf bei der Polizei. Die kam mit zwei Streifenwagen und blockierte einen Wagen, in dem vier Männer saßen. "Die sprangen raus und liefen in alle vier Himmelsrichtungen davon", berichtet Polizeisprecher Kai Richter. Einer aus dem Quartett rannte nicht so schnell wie die Beamten, der sitzt nun Auf der Hude und wird vernommen. Die These der Ermittler: Der 35-Jährige gehört zu einer Gruppe von Tätern, die in der Region Handwerkerwagen aufbrechen. Für die Annahme spricht, dass die Polizei entsprechendes Werkzeug im Auto der Verdächtigen fand und überdies in der Nähe An der Hauskoppel einen geknackten Transporter.

In den vergangenen zwei, drei Wochen meldete die Polizei allein aus dem Landkreis Lüneburg 30 bis 40 Aufbrüche. Auch in den Polizeiberichten aus Soltau, Rotenburg und dem Kreis Harburg finden sich regelmäßig Taten aus der Rubrik Werkzeug. Begonnen hatten die Serien bereits vor etwa einem Jahr. Intern gehen die Ermittler von mehreren Gruppen aus: lokale Tunichtgute und reisende Gruppierungen.

Damals hatte die Polizei es offenbar geschafft, Akteure aus der Region zu verunsichern, dass die Taten nachließen. Zudem nahmen sie einen 40-Jährigen fest, der für eine Reihe von Aufbrüchen verantwortlich sein soll. Wie der jetzt festgenommene Mann stammt der Beschuldigte aus Serbien. Kommende Woche muss er sich vor dem Amtsgericht verantworten, die Staatsanwaltschaft legt im 29 vollendete beziehungsweise versuchte Aufbrüche zur Last.

Wie erfolgreich der neue "Fang" ist, bleibt abzuwarten. Er kann von seinem Aussageverweigerungsrecht Gebrauch machen. Die Polizei prüft, ob in Absprache mit der Staatsanwaltschaft ein Haftbefehl beantragt wird.

Die Fahndung nach den mutmaßlichen Komplizen des Verdächtigen hatte keinen Erfolg, obwohl Kräfte der Bundespolizei sowie ein Polizeihubschrauber unterstützten. Carlo Eggeling

© Fotos: ca


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