Porto bezahlt – und trotzdem noch eine Servicegebühr?
von Winfried Machel am 10.09.2025Kleine Bühne, große Meinung
Porto bezahlt – und trotzdem noch eine Servicegebühr?
Neulich in Lüneburg: Ich bringe ein Paket zu einem pickUp-Shop für verschiedene Transportdienstleister,
Das Porto habe ich bereits online bezahlt. Doch am Tresen heißt es plötzlich: „Das macht dann noch eine Servicegebühr.“ Moment mal – wofür eigentlich? Ist nicht genau das der Zweck eines Paketshops, Pakete anzunehmen und weiterzugeben?
Das Prinzip ist doch klar: Der Kunde zahlt Porto, der Paketdienst transportiert, der Shop ist die offizielle Annahmestelle. Fertig. Eine Extragebühr für eine Kernleistung wirkt da wie ein schlechter Scherz.
Natürlich weiß jeder: Die Betreiber solcher Shops verdienen an jedem Paket nur Centbeträge. Das Geschäftsmodell ist von den Paketdiensten so knapp gestrickt, dass es kaum zum Leben reicht. Dass sich mancher Betreiber mit „Servicegebühren“ über Wasser halten will, ist menschlich verständlich – für den Kunden aber eine Zumutung.
Denn wenn das Schule macht, zahlen wir bald doppelt: einmal Porto für den Transport, einmal Gebühr fürs Einliefern. Das ist, als würde die Tankstelle fürs Tanken kassieren – und an der Kasse noch einmal für den „Service, den Zapfhahn zu bedienen“eine Gebühr erheben.
Die Wahrheit ist: Nicht die Kunden sind hier die falsche Adresse, sondern die Paketdienste. Sie lagern Arbeit und Verantwortung auf kleine Läden aus, zahlen ihnen dafür Hungerlöhne und wundern sich, wenn diese nach anderen Wegen suchen.
Meine Frage der Woche:
An DPD, DHL und Co.: Wie lange wollen Sie eigentlich noch zusehen, bis Ihre Partner die Kunden verprellen – und damit Ihr eigenes Geschäftsmodell gleich mit?
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