Lüneburg, am Freitag den 25.07.2025

Prävention gegen Missbrauch im Sport

von Carlo Eggeling am 11.03.2025


Immer wieder wird bekannt, dass es in Vereinen zu sexuellen Übergriffen kommt, Kinder und Jugendliche als Opfer -- auch in der Region. Aktuell stehen Vorwürfe gegen einen Mann im Raum, der sich im Kreissportbund und im Kreisjugendring engagiert hatte, aber aus beiden Gremien ausgeschieden ist. Er soll Kontakt zu einer vermeintlich Zwölfjährigen gesucht haben, wie ein Chatverlauf belegen soll, den der sogenannte Pädo-Jäger" Björn Scholz vorlegt. Das Mädchen gibt es nicht, es handelt sich um ein KI-Profil. Der Betroffene und sein Anwalt bestreiten die Vorwürfe, es habe auch keine Durchsuchung gegeben, man habe Monate nichts von den Ermittlungsbehörden gehört.

Es ist zu keinem Übergriff gekommen. Doch wie hat sich der Kreissportbund Lüneburg generell positioniert, in dem rund 150 Vereine zusammengeschlossen sind? Auf eine Nachfrage schickt der KSB-Vorsitzende Philipp Meyn ein Konzept-Papier:

Schutz vor sexualisierter Gewalt im Sport

Seit 2010 engagiert sich die Sportjugend Niedersachsen (SJNds.) im Themenfeld Schutz vor sexualisierter Gewalt von
Kindern und Jugendlichen im Sport. Mit dem Aufgabenbereich „Prävention Schutz vor sexualisierter Gewalt im Sport (PSG)" will die Sportjugend ein Klima in der Sportorganisation etablieren, das sowohl Mitarbeitende des Sports in die Lage versetzt, qualifiziert präventiv zu handeln, als auch Betroffene zum Reden ermutigt.
Angeboten werden dazu vor allem Beratung und Begleitung von Tandems (Fachperson aus Fachberatungsstellen zum Schutz vor sex. Gewalt und Person aus einem Sportbund/einer Sportjugend).

Lüneburg: Der KSB Lüneburg arbeitet mit dem Deutschen Kinderschutzbund Lüneburg e.V. und dem Lebensraum Diakonie e.V. zusammen und bildet damit ein Tandem aus Sport und Fachberatungsstellen. Das erste Lüneburger Tandem besteht seit 2021 und ein zweites Tandem hat die Arbeit im Jahr 2024 aufgenommen.

Wir beraten unsere Sportvereine!
• Erstberatung und Behandlung grundsätzlicher Fragen zum Thema Schutz vor sexualisierter Gewalt im Sport (PSG) und initiieren Infoveranstaltungen im Verein,
• Einsicht der polizeilichen Führungszeugnisse (Es wird empfohlen, diese für alle ehrenamtlich und hauptberuflich Tätigen einzuholen.)
• Unterstützung bei der individuellen Erarbeitung eines Schutzkonzeptes gemeinsam mit dem Sportverein gem. den Richtlinien des Landessportbundess, dazu gehören insbesondere folgende Bausteine:

o Risikoanalyse des Vereins
o Schulung von Übungsleitenden, Vorstandsmitgliedern und Vertrauenspersonen
o Entwicklung und Umsetzung einer Verhaltensrichtlinie zum Schutz vor sexualisierter
Gewalt in Ihrem Sportverein, Sportbund oder Landesfachverband,
o Entwicklung von Ablaufverfahren im Umgang mit Verdachtsfällen auf sexualisierte Gewalt (Telefonliste „Hilfe bei Gewalterfahrungen“),
o Erarbeitung und Installierung eines geeigneten Beschwerdemanagements,

Der LSB Niedersachsen mit seiner Sportjugend unterstützt durch die Bereitstellung von Informationen zum Thema und zielgruppenspezifische Aus-, Fort- und Weiterbildungen für
• Lehrreferentinnen und Lehrreferenten,
• Vertrauenspersonen sowie
• Informations-, Lehrgangsmaterialien und –medien und
• die Entwicklung von Medien für Kinder und Jugendliche, in denen ihre Rechte und Möglichkeiten der Hilfestellung kommuniziert werden.
• Durch Hotline-Clearingstelle des LSB/SJ und Vermittlung von Fachpersonal zur Aufarbeitung eines Vorfalls
Carlo Eggeling

© Fotos: ca / Symbolbild


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