Lüneburg, am Freitag den 19.12.2025

Prognose 2026 Handwerk erwartet moderates Wachstum

von Handwerksnammer am 18.12.2025


Presseinformation

Prognose 2026
Handwerk erwartet moderates Wachstum

Das Handwerk im Bezirk der Handwerkskammer Braunschweig-Lüneburg-Stade blickt mit vorsichtigem Optimismus auf das Jahr 2026. Nach einer spürbaren Stabilisierung im Jahr 2025 rechnet die Handwerkskammer für das kommende Jahr mit einem nominalen Umsatzwachstum von 1,5 Prozent. Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen bleiben dennoch angespannt. „Das Handwerk geht nicht mit Euphorie, aber mit Zuversicht in das Jahr 2026“, sagt Matthias Steffen, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Braunschweig-Lüneburg-Stade. „Entscheidend wird sein, ob es gelingt, Investitionsimpulse tatsächlich in der Breite wirksam werden zu lassen, gerade im regionalen Handwerk.“

Aufgrund der anhaltenden Schwäche der Industrie und bestehender Standortnachteile im internationalen Wettbewerb seien aus der Exportwirtschaft weiterhin nur geringe Wachstumsimpulse für den Binnenmarkt zu erwarten, negative Auswirkungen auf handwerkliche Zuliefererbetriebe und andere Handwerksbereiche damit nicht auszuschließen. Positiv wirken könnten hingegen steigende staatliche Investitionen aus dem Sondervermögen, insbesondere im Bau- und Infrastrukturbereich. Voraussetzung dafür sei jedoch eine konsequente Teil- und Fachlosvergabe bei öffentlichen Aufträgen. „Öffentliche Investitionen müssen bei den Betrieben vor Ort ankommen. Generalunternehmervergaben müssen die Ausnahme bleiben“, betont Steffen.

Für den Wohnungsbau erwartet das Handwerk 2026 zwar eine Belebung, warnt jedoch vor überzogenen Erwartungen. Hohe Baukosten und voraussichtlich steigende Bauzinsen dürften das Bauen erschweren. Aus Sicht der Handwerkskammer müssen staatliche Baukostentreiber wie die Grunderwerbsteuer überprüft werden. Zugleich fordert das Handwerk spürbare Entlastungen bei den Strompreisen und Lohnzusatzkosten. „Die Belastungsgrenzen sind erreicht. Ohne Entlastungen drohen arbeitsintensive handwerkliche Leistungen für viele Haushalte unbezahlbar zu werden“, so Steffen. Um Investitionen in kleinen und mittleren Betrieben wieder attraktiver zu machen, müsse zudem eine Einkommensteuerreform auf den Weg gebracht werden.

Eine zentrale Rolle für die weitere Entwicklung des Handwerks spielen die Kommunalwahlen im Herbst 2026 in Niedersachsen. „Handwerksbetriebe sind standorttreu, beschäftigen regional und engagieren sich in ihren Städten und Gemeinden. Die Entwicklung kommunaler Standortfaktoren wie Infrastruktur, Erreichbarkeit sowie Grund- und Gewerbesteuer spielt für sie daher eine wichtige Rolle“, sagt Steffen. Die Kommunalpolitik müsse daher 2026 wichtige Weichen für die Zukunft des regionalen Handwerks stellen.

Fotos:
Matthias Steffen, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Braunschweig-Lüneburg-Stade © Fotostudio Sascha Gramann
Symbolbild Bau-Handwerk (Zimmerer) © www.amh-online.de

© Fotos: Gramann


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