Protest vorm Zwischenlager Gorleben
von BI am 05.10.2025Die Pressemitteilung der BI:
Rund 80 Menschen, umrahmt von zwei Traktoren, fanden sich heute vor den Toren des Zwischenlagers Gorleben zur Kundgebung ein, zu der die Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg (BI) und die Bäuerliche Notgemeinschaft aufgerufen hatten.
Die Empörung sei groß, so BI-Sprecher Wolfgang Ehmke, dass zwei Tage später in Salzgitter, dem Sitz des Bundesamtes für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung (BASE), fernab vom Ort des Geschehens in einem kleinen Kreis über die Pläne, die Zwischenlagerung in Gorleben zu verlängern, debattiert würde.
„Was aus Gorleben wird, das geht uns alle an“, sagte Ehmke. Der Vorwurf: das BASE würde kneifen und die Debatte um die Zukunft der Atommülldeponie nicht vor Ort führen wollen. „Wir sind nicht ohne Wenn und Aber für die Lagerung hoch radioaktiver Abfälle in Gorleben“, so der BI-Sprecher, es müsse ein Mehr an Sicherheit geben, zumal noch völlig ungeklärt sei, wie lange die oberirdische Lagerung des Atommülls dauern wird. Von Seiten der Betreiberin, der BGZ, und der Aufsichtsbehörde BASE die Sicherheitsbedenken der Zivilgesellschaft ernst genommen würden. Ehmke sprach in seinem Beitrag u.a. die Drohnengefahr an. Ein Weiter so für die nächsten 100 Jahre mit dem jetzigen Gebäudebestand sei nicht hinnehmbar.
BI-Vorständler Dr. Peter Widmayer ging in seinem Redebeitrag auf die Mängel der sogenannten Scoping-Vorlage ein, die im Rahmen der Umweltverträglichkeitsprüfung für die verlängerte Zwischenlagerung von der BGZ vorgelegt wurde. Dass es keine Störfallbetrachtung gebe, sei ein Alarmzeichen: „Hier wird nicht einmal die gesetzliche Anforderung an den Untersuchungsrahmen erfüllt.“. Umso schlimmer, dass das BASE als Regulierungsbehörde diese bewusst lückenhafte Vorgehensweise in Gorleben zur „Verwaltungspraxis“ für die anstehenden Neugenehmigungen aller Zwischenlager in Deutschland erheben möchte.
Elisabeth Hafner-Reckers, die zweite Vorsitzende der BI, berichtete noch von der Demonstration in Ahaus, dort kamen am Samstag (4.10.) rund 500 Menschen zusammen, um gegen die Einlagerung von 152 Castorbehältern aus Jülich in Ahaus zu demonstrieren. „Nichts rein, nichts raus – bis es ein Endlager gibt“, diese Haltung verbinde die Initiativen. Ein Mehr an Sicherheit habe auch seinen Preis: Das „Argument“ für die vom BASE genehmigten Atommülltransporte sei, dass die Einlagerung in Ahaus kostengünstiger sei als der Bau eines neuen Zwischenlagers in Jülich.
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