Lüneburg, am Donnerstag den 20.03.2025

Protest bei der Ratssitzung — Eltern wollen Druck machen

von Carlo Eggeling am 13.02.2025


Die Ratssitzung in der Ritterakademie könnte heute gegen 17 Uhr einen turbulenteren Start nehmen: Eltern aus der Hermann-Löns-Schule wollen kommen, um gegen Pläne der Stadt zu protestieren. Die hat angekündigt, dass dem angegliederten Hort eine Vorschulgruppe sowie eine Frühbetreuung streichen will. Das geht unter anderem aus einem Schreiben der Hort-Leitung hervor, zudem habe man zuvor eher beiläufig von der neuen Regel erfahren, die von 1. August angreifen soll. Eine Anfrage von LA an die Verwaltung wurde bislang nicht beantwortet.

Am Dienstag gab es ein Elternratstreffen in der Schule im Grimm. Es war kein Vertreter des Sozialressorts gekommen, so blieb den Müttern und Väter das, was sie "um die Ecke" erfahren hatten: Das Rathaus wolle angesichts seines Millionendefizits sparen, auch im Bereich Bildung und Soziales. Nach Meinung der Betroffenen an der falsche Stelle. Gerade Alleinerziehende und Eltern, die beispielsweise in der Pflege arbeiten, bräuchten die Betreuung, um arbeiten zu können. Es gehe für einige um eine existenzielle Frage.

Die Erklärung für das Streichkonzert, die man bisher kenne: Eine Frühbetreuung zwischen 7 und 8 Uhr sei an die Vorschulgruppe angebunden. Diese Gruppe wolle die Stadt mangels Nachfrage streichen, an diesem Angebot hänge die Frühbetreuung. Streiche man das eine, falle das andere automatisch weg. Das stellen Väter und Mütter infrage, nach dem sie in die Kita-Benutzungsordnung der Stadt geschaut haben. Die beiden entscheidenden Paragraphen stehen am Ende des Textes.

In der Elterngruppe war die Rede davon, dass es 20 Plätze in der Frühbetreuung gibt, 17 seien belegt. Dazu kommen sporadische Buchungen. Überdies seien weitere Kinder für das nächste Kindergartenjahr angemeldet. Die Vorschule werde intensiv von Jungen und Mädchen genutzt, die noch etwas brauchen, bis sie in der Grundschule ihren Weg machen können.

Namentlich möchte niemand Stellung nehmen, Mitarbeiter als auch Eltern befürchten negative Folgen. Daher die Mail eines betroffenen Vaters, der auf die propagierte Haltung von Wirtschaft und Politik hinweist, Stichwort Vereinbarkeit von Beruf und Familie.

Aus der Mail des Vaters:
„Die Frühdienstbetreuung gibt es an diesem Standort schon mehr als 25 Jahre, die Vorschulgruppe erst seit 5 Jahren. Mit Einstellung der Vorschulgruppe muss nicht automatisch die Frühbetreuung fallen. Zumal mindestens 3 Kinder für eine Randzeitbetreuung angemeldet sein müssen, der Hort hat über 15 Kinder in der Frühbetreuung angemeldet. Moderne Sozial-, Bildungs-, Betreuungs- und Familienpolitik, Vereinbarkeit von Familie und Beruf lassen sich in Taten der Stadt aktuell, wie hier an dem Hort-/Schulstandort, nicht erkennen."

Aus der Kita-Ordnung der Stadt:
§ 3 Betreuung in den Randzeiten
Die Kindertagesstätten bieten individuelle Randzeiten an. In den Randzeiten wird Kindern vor, nach oder vor und nach der Kernzeit Betreuung / Förderung angeboten. Ein Anspruch auf Betreuung / Förderung zu den Randzeiten (Früh- oder Spätdienst) besteht in einer Kindertagesstätte, wenn die in den Randzeiten zu betreuende Gruppe mindestens 3 Kinder umfasst.

§ 14 Öffnungszeiten, Ferienregelung
(1) Die Öffnungs- und Betreuungszeiten der Kindertagesstätten haben dem Wohl des Kindes und den Belangen des mit dem Kind in einem Haushalt lebenden Personensorgeberechtigten Rechnung zu tragen. Aus pädagogischer Sicht ist es wichtig, dass das Kind die Kindertagesstätte regelmäßig besucht, die regelmäßige Verweildauer soll hierbei jedoch 10 Stunden täglich nicht überschreiten. Carlo Eggeling

© Fotos: ca


Kommentare Kommentare

Kommentar von Leo
am 13.02.2025 um 16:23:43 Uhr
Das kann doch alles nicht rechtens sein. Naja es ist relativ klar wen mann für Bildung und Soziales nicht wählt.


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