"Wir wollen, dass alle Menschen gern, sicher und oft zu Fuß gehen – in einer lebendigen, g
von Verkehrswende-Bündnis Lüneburg am 09.10.2024Lärmaktionsplanung: Mehr Gesundheit, Sicherheit und Aufenthaltsqualität für Lüneburg
Tausende in Lüneburg sind betroffen - bei Tag und bei Nacht: Von gesundheitsschädigendem Lärm. Denn Lärm macht krank: Er stresst, stört den Schlaf und führt zu Herzkreislauf-Erkrankungen bis hin zum Herzinfarkt. Um die Betroffenen zu schützen, hat die Hansestadt entsprechend den EU-Vorgaben einen Lärmaktionsplan erstellen lassen. Bis zum 17. Oktober 2024 sind Einwohnende in Lüneburg aufgerufen, dazu Stellung zu nehmen.
Diese Chance sollte man nutzen, so das Verkehrswende-Bündnis - und sich einsetzen für Gesundheit, sicherere Straßen und umweltfreundlichen Verkehr.
Vorgesehene Maßnahmen: Tempo 30, Verkehr verlagern und vermeiden
Zum Lärmschutz müssen verschiedene Maßnahmen ergriffen werden. Dazu gehören:
Verkehr verlangsamen und verstetigen
Der Lärmaktionsplan für Lüneburg sieht vor, dass auf besonders betroffenen Straßen - dazu gehören unter anderem Hindenburgstraße, Schießgrabenstraße, Lindenstraße, Bleckeder und Dahlenburger Landstraße - Tempo 30 gilt. Denn an diesen Straßen sind über 5000 Menschen betroffen. Auch die Sanierung schadhafter Fahrbahnen hilft, den Schall zu mindern.
Verkehr verlagern
Wichtige Aufgaben stehen an für die Verkehrs- und Stadtplanung in Lüneburg. Statt dem lärmenden Autoverkehr soll der Umweltverbund gefördert werden: Fuß-, Rad- und öffentlicher Verkehr.
Verkehr vermeiden
Das Konzept der „15-Minuten-Stadt“ sorgt dafür, dass es im Nahbereich alles Lebensnotwendige gibt. Man muss sich nicht ins Auto setzen, um zum Beispiel einzukaufen. Das Parkraumkonzept hilft, dass unnötiger Parksuchverkehr unterbleibt.
Die vorgesehenen Maßnahmen zur Lärmreduzierung entsprechen weitgehend den Maßnahmen, die auch der Nachhaltige Urbane Mobilitätsplan (NUMP) vorsieht. Damit trägt dieser auch aktiv zum Lärmschutz bei.
Verkehrswende-Bündnis unterstützt vorgesehene Maßnahmen
Das Lüneburger Verkehrswende-Bündnis unterstützt die vorgeschlagenen Maßnahmen ausdrücklich. Tempo 30 als Regelgeschwindigkeit innerorts wird von immer mehr Verkehrswissenschaftler:innen aus Gründen von Sicherheit, Gesundheits- und Umweltschutz gefordert.
"Wir sehen Tempo 30 für den Kraftfahrzeugverkehr auch auf Hauptverkehrsstraßen als integrierten Bestandteil eines nachhaltigen gesamtstädtischen Mobilitätskonzepts und einer Strategie zur Aufwertung der öffentlichen Räume", so die Forderung der Initiative Lebenswerte Städte und Gemeinden. Der Initiative gehören weit über 1000 deutsche Orte ans, darunter auch die Hansestadt Lüneburg (https://www.lebenswerte-staedte.de/).
Einwohnende: Chance nutzen und bis 17. Oktober 2024 Stellung nehmen!
Vom 19. September bis zum 17. Oktober 2024 sind Bürger:innen und Träger öffentlicher Belange aufgerufen, Hinweise und Anregungen zu den Plänen mitzuteilen. Stellungnahmen können per Mail gerichtet werden an LAP@stadt.lueneburg.de oder per Post an Hansestadt Lüneburg, Am Ochsenmarkt 1 21335 Lüneburg.
Nutzen Sie die Möglichkeit zur Stellungnahme und setzen Sie sich dafür ein, dass die vorgeschlagenen Maßnahmen umgesetzt werden, ruft das Verkehrswende-Bündnis die Einwohnenden auf.
So geht es weiter: Beschluss im Rat Ende 2024
Nachdem Rückmeldungen der Bürger:innen eingearbeitet sind, wird der Lärmaktionsplan in den städtischen Ausschüssen beraten. Bis Ende 2024 soll der Lärmaktionsplan das Konzept im Rat der Hansestadt beschlossen werden.
Im Anschluss wird es ans Umweltministerium Niedersachsen übersandt. Bei künftigen Planungen und Entscheidungen müssen die Vorgaben berücksichtigt werden und mit einfließen.
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