Regionalkonferenz in Lüneburg: Gleichstellungsbeauftragte aus der Region wollen Frauen in der K
von Hansestadt Lüneburg am 09.09.2025HANSESTADT LÜNEBURG. – 28 Gleichstellungsbeauftragte aus der Region sind am Montag, 8. September 2025, im Lüneburger Rathaus zusammengekommen. Karin Fischer, Gleichstellungsbeauftragte der Hansestadt Lüneburg, hatte ihre Kolleginnen zur Regionalkonferenz für den ehemaligen Regierungsbezirk Lüneburg empfangen. Dabei ging es am Vormittag vor allem um die Stärkung von Frauen in der Kommunalpolitik.
Lüneburgs Oberbürgermeisterin Claudia Kalisch, erstes weibliches Oberhaupt in der Geschichte der Hansestadt, machte in ihrer Begrüßung deutlich: „Bei der Gleichstellung in der Kommunalpolitik gibt es noch viel Verbesserungspotenzial. Obwohl Frauen die Hälfte der Bevölkerung stellen, sind sie mit nur rund 30 Prozent unter den kommunalen Mandatsträger:innen deutlich unterrepräsentiert.“ Unter den hauptamtlichen Bürgermeister:innen gebe es bundesweit zehnmal so viele Männer wie Frauen. Im Kreis der Oberbürgermeisterkonferenz in Niedersachsen seien unter den 18 Oberbürgermeister:innen immerhin fünf Frauen. Kalisch betonte aber auch: „Im Rat der Hansestadt Lüneburg haben wir immerhin eine Quote von 40 Prozent Frauen, eine Frau als Ratsvorsitzende und drei ehrenamtliche Bürgermeisterinnen.“
Lüneburgs Gleichstellungsbeauftragte Karin Fischer, die gemeinsam mit ihrer Amtskollegin aus dem Landkreis Verden, Dr. Kerstin Blome, die Konferenzen organisiert und leitet, begrüßte Dr. Johanna Breuer von der Leuphana Universität zur Regionalkonferenz. Sie referierte zu „Frauen in der Kommunalpolitik“ über politikwissenschaftliche Hintergründe der Unterrepräsentation und Lösungsansätze. Anschließend ging es in eine Podiumsdiskussion mit drei Frauen aus dem Rat der Hansestadt Lüneburg: Jule Grunau (Bündnis 90/Die Grünen), Anna Bauseneick (CDU) und Marianne Esders (Die LINKE).
„Die gemeinsame Diskussion mit den Ratsfrauen und der Wissenschaftlerin hat deutlich gemacht, dass es verschiedene Ansätze braucht, um mehr Frauen zu ermutigen und zu ermächtigen, für ein politisches Mandat zu kandidieren“, lautet das Fazit von Karin Fischer. „Die Einführung von Pauschalen für die Betreuung von Angehörigen – sowohl für Kinder als auch Pflegebedürftige – während der Gremienzeiten, Coaching-Angebote für Rhetorik und Stimmtraining sowie Onboarding-Formate für neue Ratsmitglieder bzw. die, die es werden wollen, um die spezifischen Abläufe in Kommunalpolitik und Verwaltung zu verstehen und schneller anzukommen, sind nur ein paar Beispiele.“
Am Nachmittag standen die Abstimmung von Anträgen für die nächste Landeskonferenz der Gleichstellungsbeauftragten in Niedersachsen im Mittelpunkt sowie der Austausch über die jeweiligen Themenschwerpunkte und Veranstaltungen der einzelnen Kolleginnen. „Die Regionalkonferenzen sind ein wichtiges und stärkendes Gremium für die Arbeit der einzelnen Gleichstellungsbeauftragten vor Ort. Es war sehr schön, hierfür dieses Mal die Gastgerberin zu sein“, so das Resümee von Karin Fischer.
Hintergrund:
Die Landesarbeitsgemeinschaft der kommunalen Gleichstellungsbeauftragten trifft sich zweimal jährlich zur Landeskonferenz. Entsprechend der ehemaligen Regierungsbezirke gibt es darunter fünf Regionalkonferenzen in Niedersachsen als feste Gremien der Landesarbeitsgemeinschaft. Die Regionalkonferenz der Gleichstellungsbeauftragten im ehemaligen Regierungsbezirk Lüneburg findet ebenfalls zweimal jährlich an wechselnden Orten statt. Sie dient dem fachlichen Austausch und der Vernetzung der kommunalen Gleichstellungsbeauftragten, die in ihren Kommunen meist eine alleinige Stabstelle bilden und mit einem breiten Aufgabenspektrum betraut sind.
Fotos: Hansestadt Lüneburg
BU Regionalkonferenz Gleichstellung: Lüneburgs Oberbürgermeisterin Claudia Kalisch (vorne, M.) sowie die Gleichstellungsbeauftragten Karin Fischer (Hansestadt Lüneburg, vorne r.) und Dr. Kerstin Blome (Landkreis Verden, vorne l.) empfingen weitere Gleichstellungsbeauftragte und Gäste zur Regionalkonferenz im Lüneburger Rathaus.
BU Koordinatorinnen: Lüneburgs Gleichstellungsbeauftragte Karin Fischer (l.) und ihre Amtskollegin aus dem Landkreis Verden, Dr. Kerstin Blome, sind die Koordinatorinnen der Regionalkonferenzen der Gleichstellungsbeauftragten.
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