Lüneburg, am Mittwoch den 16.07.2025

Richtung Lübeck heißt es umsteigen

von Carlo Eggeling am 10.07.2025


Schon jetzt merken Bahnreisende in Richtung Lübeck, dass sie immer wieder in Busse umsteigen müssen oder dass Verbindungen gestrichen werden. Der Hintergrund: Die Bahn saniert bundesweit ihr Streckennetz, auch die Strecken Hamburg-Lübeck sowie Hamburg-Berlin sollen komplett überholt werden. Das wiederum bedeutet, dass der Schienenverkehr von Lübeck über Büchen nach Hamburg umgeleitet werden muss. Das hat Auswirkungen auf die weitgehend eingleisige Verbindung Lübeck-Lüneburg, die wird seit Monaten ertüchtigt.

Anfang des Jahres war die Bahn davon ausgegangen, dass von August dieses Jahres an Einschränkung für die Gleise zwischen Lübeck und Lüneburg gelten sollte. Die Bahn teilte damals mit: "Die Züge der Linie RE 83 (Lübeck–Lüneburg) entfallen zwischen Mölln und Lauenburg und werden hier durch Busse ersetzt. Aus Mölln und Lauenburg wird zusätzlich ein Ersatzverkehr mit Bussen nach Hamburg angeboten."

Doch am heutigen Donnerstag hat die Bahn erklärt, dass sie ihre gesamten Sanierungspläne streckt. Die aktuelle Lage: Die Korridorsanierungen Lübeck-Hamburg und Frankfurt-Heidelberg werden der Bahn-Mitteilung zufolge jedoch nicht wie geplant 2027 starten, sondern in die Folgejahre verschoben. Ab 2028 soll dann ein neuer Zeitplan gelten: "Für das Jahr 2028 wurde die Sanierung der Korridore Köln-Mainz, München-Rosenheim, Hagen-Unna-Hamm sowie Lübeck-Hamburg vorgeschlagen."

LA hatte kürzlich beim Landkreis Lüneburg und bei der Stadt nachgefragt, inwieweit man eingebunden wurde.

Die Antwort des Kreises:

"Die Kreisverwaltung wurde über die anstehende Generalsanierung der Bahnstrecke Hamburg-Berlin frühzeitig und kontinuierlich informiert. Bereits im April 2023 informierte die damalige DB Netz AG im Mobilitätsausschuss umfassend über die Planungen. Im März 2025 erfolgte eine weitere ausführliche Darstellung durch Vertreter der DB InfraGO AG im Rahmen eines gemeinsamen Mobilitätsausschusses von Landkreis und Hansestadt Lüneburg.
Die anstehenden Sanierungsmaßnahmen sind notwendig und nachvollziehbar. Die derzeitige Situation ist unter anderem das Ergebnis strategischer Versäumnisse in der Vergangenheit, in der die bestehende Infrastruktur nicht ausreichend instandgehalten wurde. Diese Versäumnisse müssen nun mit entsprechender Konsequenz aufgearbeitet und nachgeholt werden."



Die Antwort der Stadt:

"Besonders durch die 2026 bevorstehende Qualitätsoffensive der Deutschen Bahn an der Bahnstrecke Hamburg-Lüneburg-Hannover steht das Thema Schienenersatzverkehr (SEV) derzeit stark im Fokus. Entsprechend hat die Stadtverwaltung auch die Situation auf der Strecke Lüneburg-Lübeck mit SEV zwischen Lauenburg und Mölln im Blick.

Da die Hansestadt durch den SEV nur mittelbar betroffen ist, ist die Verwaltung bei dieser Maßnahme im Vorfeld nicht in dem Maß eingebunden worden, wie es über die Landesnahverkehrsgesellschaft (LNVG) bei der Qualitätsoffensive der Fall ist. Selbstverständlich verfolgen wir die Entwicklung auf der Strecke Lüneburg-Lübeck während der Bauzeit, auch wenn wir beim SEV zwischen Lauenburg und Mölln die negativen Auswirkungen auf die Pendler:innen nicht in den Dimensionen erwarten wie auf der Strecke Hamburg-Lüneburg-Hannover." Carlo Eggeling

© Fotos: ca


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