Lüneburg, am Montag den 18.08.2025

Sanierung geht weiter

von Christiane Bleumer am 18.04.2016


Gunnar Schulze vom Architekturbüro Henschke Schulze Reimers erläutert die Baufortschritte bei der Sanierung des historischen Rote-Hahn-Stifts in Lüneburg.

Es gibt noch viel zu tun in den mittelalterlichen Häusern, die sich um einen malerischen kleinen Innenhof im Herzen der Stadt gruppieren. Seit einigen Jahren schon wird das Rote-Hahn-Stift in der gleichnamigen Lüneburger Straße saniert, damit der Wohnkomfort verbessert werden kann und das Ensemble des „Roten Hahns“, das im Jahre 1478 erstmalig in einem Hausbrief erwähnt wird, auch noch die kommenden Jahrhunderte übersteht. Architekt Gunnar Schulze vom zuständigen Architekturbüro Henschke Schulze Reimers erläuterte kürzlich, was schon getan wurde und was noch erledigt werden muss.

Während in einige Wohnungen des Ensembles schon wieder die ersten Mieter einziehen konnten, stehen andere Teile im Moment leer. Stattdessen lagern unzählige Säcke mit Muschelkalk in den Räumen, Balken und Dachziegel wurden gesichert, um sie später wieder zu verwenden. "Es ist eine aufwändige Maßnahme, die für die Beteiligten immer wieder neue Überraschungen bereithält", berichtet der Architekt. So etwa seien verschiedene Schadstoffe aufgetaucht, die in früheren Sanierungen verwendet worden seien. "In Teilen wurde Asbest gefunden, auch Glaswolle und PAK-haltige Platten wurde früher einmal verbaut". Trotzdem ist er optimistisch und rechnet mit einem Abschluss des dritten Bauabschnittes im Juli.

Anschließend geht es noch um die Gestaltung des Außenbereichs. Hier hat Gunnar Schulze besonders die Entwässerung im Blick, denn bei starken Regenfällen könne der einzige vorhandene Gully die Wassermassen oft nicht ausreichend aufnehmen. Dann können endlich wieder alle Wohneinheiten von Mietern bezogen, die über einen Wohnberechtigungsschein verfügen müssen. Damit wird der Zweck des Rote-Hahn Stiftes auch in der Zukunft erfüllt, denn es sollen dort weiterhin Menschen wohnen, die sich sonst eher keine eigene Wohnung leisten könnten.

Schon vor Jahrhunderten haben Lüneburger ihrer Stadt große und kleine Vermögen aus Nachlässen, Grablegaten und Zuwendungen für wohltätige Zwecke gestiftet. Die zahlreichen kleinen historischen Stiftungen hat die Stadt schließlich in eine große Lüneburger Bürgerstiftung zusammengelegt, die nun Eigentümerin des Komplexes ist.

© Fotos: Bleumer


Kommentare Kommentare


Zu diesem Artikel wurden bisher keine Kommentare abgegeben.



Kommentar posten Kommentar posten

Ihr Name*:

Ihre E-Mailadresse*:
Bleibt geheim und wird nicht angezeigt

Ihr Kommentar:



Lüneburg Aktuell auf Facebook