Schiff ist mit Windkraftanlage kollidiert
von Winfried Machel am 26.04.2023Riesiges Loch im Rumpf: Schiff ist mit Windkraftanlage kollidiert
Stand: 26.04.2023 13:02 Uhr
Ein schwer beschädigtes Küstenmotorschiff ist am Dienstag im Hafen von Emden eingelaufen. Im Vorschiff der "Petra L" klafft ein Loch - so groß wie ein Scheunentor. Inzwischen kennt die Wasserschutzpolizei den Grund.
Offenbar stammt der Schaden doch von der Kollision mit einer Windkraftanlage im Windpark "Gode Wind" nahe der Inseln Norderney und Juist. Am Morgen hieß es vom Betreiber Oersted zunächst, es habe keinen Zwischenfall gegeben - zumindest hätten die Sensoren nicht angeschlagen. Schließlich wurde der Park dann per Hubschrauber überprüft. Eine der Anlagen sei leicht beschädigt. Nach Erkenntnissen der Wasserschutzpolizei war der Kapitän vermutlich im Automatikmodus unterwegs und kilometerweit vom Kurs abgekommen. Laut Polizei ist es das erste Mal, dass ein Schiff auf der Nordsee mit einer Offshore-Windkraftanlage zusammenstößt.
Ruhige Wetterlage sorgt für glimpflichen Ausgang
Karte zu der Schiffskollision. Ein Schiff ist mit einer Windkraftanlage zusammengestoßen und liegt nun in Emden. © NDR
In der Nordsee ist ein Schiff mit einer Windkraftanlage kollidiert.
Wie ein Sprecher der Wasserschutzpolizei erklärte, sei der Vorfall durchaus bemerkenswert. Wie genau es dazu kam, dass das Schiff derart vom Kurs abgekommen sei, ohne dass die Crew dies bemerkte und eingriff, sei nun Gegenstand der Ermittlungen. Demnach waren drei Offiziere und drei Arbeiter an Bord. Von der sechsköpfigen Crew wurde niemand verletzt. Dass das Schiff trotz der starken Beschädigungen sicher im Emder Hafen ankam, sei auch der ruhigen Wetterlage zu verdanken.
Kapitän schweigt bislang zum Unfall
Zunächst konnte nicht ausgeschlossen werden, dass das rund 40 Jahre alte Schiff gegen ein festes Seezeichen gefahren ist. Der Kapitän äußerte sich zunächst nicht zum Unfall. Er lässt sich laut Polizei von einem Anwalt vertreten. Dieser hat für kommende Woche ein Statement in Aussicht gestellt. Bei dem Fall geht es unter anderem um die Verletzung der Meldepflicht, die für Unfälle besteht. Der etwa 75 Meter lange aus dem polnischen Stettin kommende und unter der Flagge von Antigua fahrende Frachter ist mit 1.500 Tonnen Getreide beladen und war auf dem Weg nach Antwerpen. Das Schiff liegt jetzt zur Reparatur in der Werft und soll in dreieinhalb Wochen wieder auslaufen
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