Schilda-Streit — wer nicht lächelt, hat selber schuld
von Carlo Eggeling am 27.10.2025Aufgespießt
Nicht vergessen: Lachen
Die Welt kommt oft so traurig daher, dass man weinen möchte, wenn man die Nachrichten sieht und liest. Ich möchte mich heute ausdrücklich beim meinem Kollegen Jan Beckmann bedanken, der gerade auf den Seiten der Landeszeitung die lustigste Geschichte des Tages geschrieben hat.
Wie berichtet, hat sich die Handelsorganisation LCM beklagt, dass sie nicht erwähnt wurde bei einer Marketing-Großtat: Sechs Plakate am Stadtrand erklären, dass Lüneburg trotz Baustellen-Knäuel erreichbar bleibt. Klar, wer sich soweit durchgekämpft hat, weiß mit dem Plakat: Es gibt ein Leben hinter Baggern und Sandhaufen. Die PR-Abteilung der Oberbürgermeisterin klopfte angesichts dieses Geistesblitzes jedenfalls zunächst der Verwaltung auf die Schulter. Verkehrsdezernent Markus Moßmann habe den wegweisenden Einfall gehabt.
Nun räumt die Stadt gegenüber LZ-Redakteur Beckmann ein, die LCM habe Moßmann den Tafel-Tipp gegeben. Habe der Dezernent leider, leider, leider vergessen. Na ja, der Mann hat einen vollen Kopf. Da kann man mal was verkramen. Vielleicht war das schon so, als die Akteure die Baustellen planten und ihre Kalender vergessen hatten? Fällt jemand im Rathaus, bei der Bahn und der Straßenbaubehörde etwas dazu ein? Herr Moßmann stelle alles im nächsten Verkehrsausschuss klar, teilt die Stadt mit. Fein. War eben verkehrter Verkehr. Mehr geht nicht.
Doch. Alle Gemeinheiten, irgendwie Wahlkampf zu vermuten, sind eben hundsgemein. Nie im Leben würde man den LCM-Vorsitzenden und möglichen OB-Kandidaten Heiko Meyer als Ideengeber deshalb unterschlagen, weil er Oberbürgermeisterin Claudia Kalisch in die Quere kommen könnte im Ringen um den Chefsessel. Der Beitrag zitiert Stadtsprecherin Ann-Kristin Jenckel, Oberbürgermeisterin Claudia Kalisch "trennt da sehr genau“.
Die Mitarbeiter der Pressestelle seien gerade erst vom Niedersächsischen Städtetag geschult worden, um Pressearbeit für die Kommune klar von Wahlkampfbotschaften abzugrenzen.
Es wäre wieder gemein, aber man könnte sich natürlich fragen, warum sie jetzt geschult wurden, haben sie vorher nicht getrennt? Warum müssen sie in einer Selbstverständlichkeit überhaupt geschult werden? Wie definieren Sprecherinnen, wie die OB Pressearbeit für die Stadt? Wie sieht das der Stadtrat als Auftraggeber der Verwaltung? Was sieht er überhaupt?
Ich würde mich freuen, wenn die Oberbürgermeisterin in einem von der Pressestelle gedrehten Selfie klarstellen würde, dass sie keine Selfies von der Pressestelle drehen lässt, die irgendwie als Wahlkampf gedeutet werden könnten. Nicht, dass irgendwas vergessen wird. Ich möchte auf keinen Fall vergessen, mich noch mal zu bedanken. Jan, super Geschichte, mehr Spaß geht nicht. carlo
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