Schulterschluss mit Jungheinrich-Belegschaft
von IG Metall am 28.08.2025IG Metall fordert Sozialtarifvertrag für Jungheinrich-Werk in Lüneburg - Verantwortung statt Verweigerung
Die IG Metall hat heute gemeinsam mit den Beschäftigten des Jungheinrich-Werks in Lüneburg ein deutliches Zeichen gesetzt. Der Saal im Brauhaus Nolte war bis auf den letzten Platz gefüllt – Kolleginnen und Kollegen standen eng beieinander, um über die Zukunft ihres Standorts zu beraten und eine zentrale Forderung zu beschließen.
„Das hier ist die wahre gelbe Familie. Die Gesellschafterfamilie hingegen duckt sich bislang weg – wo bleibt ihre Verantwortung?“, fragte VK-Leiter Yusuf Cengiz. IG-Metaller Lars Perau ergänzte: „Wir haben heute eindrucksvoll gezeigt: Wir stehen Schulter an Schulter, Arm in Arm – füreinander.“
Belegschaft und IG Metall fordern langfristige Zukunft statt kurzfristiger Rendite
Am Ende des Abends war die Botschaft eindeutig: Die Belegschaft fordert gemeinsam mit der IG Metall einen Sozialtarifvertrag, der Perspektiven eröffnet und Gerechtigkeit sichert. „Wir sind in der Produktion Weltspitze, weil wir Tag für Tag den Ingenieurstraum verwirklichen – Kopf und Hand arbeiten hier als Team. Das lassen wir uns nicht zerschlagen von Menschen, die unsere Arbeit nie kennengelernt haben. Wir kämpfen für unsere Werte“, bekräftigte Betriebsratsvorsitzender Sven Nolte.
Auch Steffen Schwarz, Mitglied im Aufsichtsrat, fand klare Worte: „Jungheinrich ist für mich mehr als ein Arbeitsplatz – es ist der beste Arbeitsort der Welt. Umso enttäuschender ist es, dass statt Zukunftskonzepten Streikhinweise verschickt und Verlagerungspläne geschmiedet werden. So geht man nicht mit Menschen um. Es geht hier nicht nur um Arbeitsplätze, es geht um Würde.“
Die IG Metall wird nun offiziell einen Sozialtarifvertrag fordern und Jungheinrich kurzfristig Gespräche anbieten. „Die Kolleginnen und Kollegen haben sich vorbereitet – und sie sind entschlossen. Die Gesellschafterfamilie wird erklären müssen, warum sie jahrelang üppige Dividenden kassiert, sich aber ihrer Verantwortung für Lüneburg entzieht“, erklärte Gewerkschaftssekretär Florian Rebstock.
„Made in Lüneburg“ braucht Perspektive
„Es geht uns um Verantwortung statt Verweigerung“, ordnete Lennard Aldag, Geschäftsführer der IG Metall Celle-Lüneburg, ein. „Das Werk in Lüneburg ist weit mehr als nur Produktion. Hier arbeiten Menschen mit Stolz, mit Fachwissen und einem tiefen Zusammenhalt. Konstruktion, Entwicklung, Testfeld und Fertigung greifen ineinander – das ist Industrie Made in Lüneburg.“
Während die Landespolitik – bis hin zu Ministerpräsident Olaf Lies – konkrete Gesprächsangebote macht, konzentriert sich die Unternehmensleitung nach einem internen Bericht vom 25. August offenbar vor allem auf Streikregeln. Statt Lösungen zu suchen, rüstet man Führungskräfte für Konfrontation.
Dabei haben die Beschäftigten längst bewiesen, wie Zukunft gelingt – mit Innovationskraft, Einsatz und Loyalität. Für Dividenden an die Gesellschafterfamilien Lange und Wolf hat es stets gereicht. Doch jetzt, wo es um die Zukunft der Menschen in Lüneburg geht, schweigen sie.
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