Seniorenbeirat fürchtet höhere Preise und plädiert für eine Sozialkarte

von Carlo Eggeling am 30.12.2025

Mit dem Jahreswechsel ändert sich für Buskunden einiges. Der Landkreis geht mit der Gesellschaft Moin an den Start, das Liniennetz verändert sich, der Takt ebenfalls. Während die Gesellschaft und der Landkreis viele Verbesserungen versprechen, moniert der Lüneburger Seniorenbeirat, dass durch die Umstellung vom Rufbus-System auf Taxi-Zubringer in Randzeiten höhere Kosten für die Fahrgäste zukommen können. Das neue Modell heißt "hvv hop". Ulrich Mädge, Alt-OB Lüneburgs und Mitglied des Beirats, mahnt an: "Man muss über ein Sozial-Ticket nachdenken."

Die Kalkulation der Moin beinhalte, dass Kunden das Deutschland-Ticket besäßen, das kostet mit dem Jahreswechsel 63 Euro pro Monat. Für Pendler rechne sich das, sagt Mädge, aber wer beispielsweise nur einmal binnen vier Wochen mit dem Zug etwa nach Hamburg fahre, kaufe sich eher ein Tagesticket. So werde es für den Kunden teurer.

Zum Grundpreis komme ein Zuschlag von zwei Euro, von 21 Uhr an sind es vier und von 23 Uhr an sieben Euro. Dies sei für viele Senioren mit schmaler Rente eine große Belastung: "Arme Leute können sich das Busfahren nicht mehr leisten."

Auch sieht er Verschlechterungen in der Stadt Lüneburg, die Linien 2008 und 2022 steuerten den Markt künftig nicht mehr an. Wer beispielsweise vom Kreideberg komme, könne nicht mehr am Amtsgericht aussteigen. Für viele mögen die 300 Meter vom Reichenbachplatz zum Markt kein Problem sein, Mädge: "Wer aber nicht gut zu Fuß ist und sehbehindert, für den ist es schlecht." Er habe auf die Probleme aufmerksam gemacht, jedoch keine Veränderung erreicht. Man habe ihm gesagt, darüber habe der Kreistag zu befinden. Piksig fragt er in diese Richtung: "Wer von denen fährt Bus?"

Ein weiteres Problem kommt möglicherweise auf Ältere und Menschen zu, die sich in der Medienwelt nicht so gut zurecht finden. Auf bestimmten Linien ist künftig keine Barzahlung mehr möglich. Tickets müssen per Karte im Netz oder digital geordert werden.

Die Übersicht, die der Kreis veröffentlicht hat:

Tarife
Aufpreis
Einzelfahrt* 2 €
Haustürbedienung**
(optional)
3 €
Einzelfahrt*/**
ab 21 Uhr 4 €
Einzelfahrt*/**
ab 23 Uhr 7 €
Wochenkarte
Rabatt pro Fahrt: 2€
10 €
Monatskarte
Rabatt pro Fahrt: 2€
30 €
*Fahrgäste mit Schwerbehinderten-Freifahrt (Schwerbehindertenausweis mit Beiblatt und gültiger
Wertmarke nach SGB IX) brauchen keinen On Demand-Aufpreis bezahlen.
** Ab 21 Uhr ist die Haustürbedienung integriert.


Bedienzeiten
Montag bis Donnerstag 05:00 - 00:15 Uhr
Freitag 05:00 - 03:15 Uhr
Samstag 08:00 - 03:15 Uhr
Sonntag 08:00 - 00:15 Uhr

Die Vorteile von hvv hop Lüneburg im Überblick:
• Hohe Flexibilität: Mobil sein, auch wenn kein Linienbus fährt.
• Einfache Buchung: Per App oder telefonisch unter 04131 2277188.
• Immer informiert: Benachrichtigungen in der App oder per SMS halten Fahrgäste von der Buchung bis zum Fahrtende auf dem Laufenden.
• Großes Bediengebiet: hvv hop Lüneburg ist im ganzen Kreisgebiet nutzbar. In Amt Neuhaus fährt hvv hop Lüneburg erst ab 21 Uhr. Tagsüber steht dort weiterhin der Rufbus der VLP zur Verfügung.

Weitere Informationen finden Interessierte unter www.landkreis-lueneburg.de/hvvhop.
Fragen können zudem per Mail an hvv-hop@landkreis-lueneburg.de gesendet werden. Carlo Eggeling

© Fotos: Moin / hvv

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